Der Quick-Wert ist ein essenzieller Parameter in der Gerinnungsdiagnostik, welcher vornehmlich den extrinsischen Weg des Gerinnungssystems überprüft. Dieser kritische Wert ermittelt die Thrombinbildung nach der Aktivierung mit Gewebsthromboplastin und wird in Prozent dargestellt. Dabei entsprechen 100 % dem Durchschnittswert einer gesunden Bevölkerungsgruppe.
Hervorzuheben ist die wichtige Rolle des Quick-Wertes, da er aussagekräftige Informationen über die Gerinnungsfaktoren Prothrombin (II), V, VII und X bietet. Gerade vor chirurgischen Eingriffen wird der Quick-Wert als Suchtest genutzt, um Gerinnungsstörungen auszuschließen. Zudem ist er unverzichtbar bei der Überwachung von Patienten, die unter einer Therapie mit Cumarin-Derivaten stehen.
Insbesondere bei Erkrankungen der Leber, die für die Herstellung der meisten Gerinnungsfaktoren zuständig ist, ist der Quick-Wert von großer Bedeutung. Weniger aussagekräftig ist er jedoch bei der Diagnose angeborener Gerinnungsdefekte. Im Labor erfolgt seine Messung automatisiert anhand von Citratplasma. Um die Methodenabhängigkeit der Ergebnisse zu berücksichtigen, wird der Quick-Wert standardmäßig in den internationalen Normalisierten Verhältnis (INR)-Wert umgerechnet.
Ein niedriger Quick-Wert entspricht somit einer hohen INR, was insbesondere für die Überwachung von Therapien mit Vitamin-K-Antagonisten von großer Wichtigkeit ist.
Die Messmethode des Quick-Wertes
Um den Quick-Wert zu bestimmen, wird dem Patienten 2-5 ml Citratblut entnommen und anschließend zentrifugiert, um das Plasma zu gewinnen. Dieses Plasma wird auf 37 Grad Celsius erwärmt und es wird Calcium hinzugefügt, was die durch das Citrat inaktivierte Blutgerinnung reaktiviert. Durch die Einführung von Gewebsthromboplastin wird das extrinsische Gerinnungssystem aktiviert und die Zeit bis zur Bildung eines Gerinnsels gemessen, welche dann im Verhältnis zur Gerinnungszeit eines Normalplasmas gesetzt wird.
Ein Quick-Wert von 100% stimmt mit der Gerinnungsdauer des Referenzplasmapools überein, wobei ein abweichender Wert entweder auf eine verzögerte (< 100%) oder eine beschleunigte (> 100%) Blutgerinnung hinweisen kann. Somit spielt die Messung des Quick-Werts eine essentielle Rolle bei der Diagnose und Überwachung von Blutgerinnungsstörungen, indem sie hilft, das Risiko von Blutungen oder Blutgerinnseln einzuschätzen.
Normbereich des Quick-Wertes
Ein „normaler“ Quick-Wert, der 100% beträgt, impliziert eine Gerinnungsdauer des Bluts um circa 20 Sekunden. Der übliche Bereich für gesunde Individuen liegt zwischen 70 und 130 Prozent. Ein Quick-Wert unter 100% deutet auf eine langsamere Gerinnungsfähigkeit hin, während ein Wert über 100% auf eine schnellere Gerinnung hinweist.
Die Bedeutung eines normalen Quick-Wertes ist nicht zu unterschätzen, da er Einblicke in die Gerinnungskapazität des Blutes gewährt. Die Auswirkungen eines suboptimalen Quick-Wertes sind vielfältig; ein niedriger Wert könnte zu übermäßigem Blutverlust führen, wohingegen ein zu hoher Wert das Thrombose- und Embolierisiko steigern könnte. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle dieses Wertes unerlässlich.
Um eine Vergleichbarkeit der Quick-Werte zu erreichen, greift man auf den INR-Wert zurück, welcher durch methodenübergreifende Standardisierung gewährleistet, dass die Ergebnisse konsistent sind. Ein INR-Wert von 1 entspricht einem Quick-Wert von 100%. Ein INR-Wert von 2 weist hingegen darauf hin, dass die Gerinnungsdauer doppelt so lang ist wie normal, was für die medikamentöse Behandlungsplanung besonders wichtig ist.
- Ein normaler Quick-Wert liegt bei 100%.
- Der Bereich für gesunde Personen ist zwischen 70 und 130% angesiedelt.
- Ein Quick-Wert unter 100% verweist auf eine träge Gerinnungsfähigkeit.
- Werte über 100% deuten auf eine erhöhte Gerinnungsneigung hin.
- Zur Vergleichbarkeit wird der INR als Maß verwendet.
- Ein INR von 1 korrespondiert mit 100% Quick-Wert.
- Mit einem INR von 2 dauert die Blutgerinnung doppelt so lang wie im Normalfall.
- Für eine präzise Gerinnungsdiagnostik ist die Laboruntersuchung unerlässlich.
- Das reguläre Überwachen des Quick-Wertes trägt dazu bei, potentielle Probleme in der Blutgerinnung frühzeitig zu identifizieren und entsprechend zu handeln.
Einflussfaktoren auf den Quick-Wert
Der Quick-Wert reflektiert die Gerinnungsdauer des Blutes und kann durch diverse Einflüsse moduliert werden. Zu den relevanten Einflussgrößen gehören:
- Die Menge vorhandener aktiver Gerinnungsfaktoren, insbesondere Faktoren II, V, VII und X, spielt eine entscheidende Rolle für die Gerinnungsgeschwindigkeit.
- Ernährung: Ein hoher Verzehr von Vitamin K, welches für die Aktivierung der in der Leber produzierten Gerinnungsfaktoren essenziell ist, kann sich positiv auf den Quick-Wert auswirken. Lebensmittel mit hohem Vitamin-K-Gehalt wie Leber, Brokkoli, Kichererbsen, Grünkohl, Rosenkohl, Spinat, Sojabohnen und Sojaprodukte, Traubenkernöl und grüner Tee sind in diesem Zusammenhang zu nennen.
- Medikamente: Die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten kann den Quick-Wert signifikant beeinflussen, wobei eine hohe Zufuhr von Vitamin K die Effekte dieser Arzneimittel abschwächen kann.
- Erkrankungen: Diverse Krankheitsbilder können den Quick-Wert modifizieren. Ein übermäßig erhöhter Quick-Wert kann aus einer hohen Vitamin-K-Zufuhr resultieren oder auf andere Ursachen wie Leberkrankheiten, gewisse Tumorerkrankungen oder eine gesteigerte Tendenz zur Blutgerinnung zurückzuführen sein. Ein verringerter Quick-Wert kann auf eine reduzierte Bildung oder Funktion der Gerinnungsfaktoren, eine gesteigerte Verbrauchskoagulopathie oder eine erhöhte Fibrinolyse hindeuten.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Quick-Wert nicht zur Kontrolle von gerinnungshemmenden Behandlungen geeignet ist. Aufgrund unterschiedlicher Testmethoden und damit einhergehender variabler Ergebnisse ist der Quick-Wert aus verschiedenen Laboren oft nicht vergleichbar. Die International Normalized Ratio (INR) ist hingegen als standardisierter Wert für die Gerinnungskontrolle empfohlen.
Die Bedeutung eines hohen Quick-Wertes
Ein überdurchschnittlich hoher Quick-Wert signalisiert eine über die Norm hinausgehende Gerinnungsgeschwindigkeit des Blutes. Je höher dieser Wert liegt, desto mehr Gerinnungsfaktoren sind im Blut wirksam und dementsprechend schneller erfolgt die Gerinnung.
Bei einem Quick-Wert, der zwischen 70 und 125 Prozent liegt, spricht man bei Männern und Frauen von einem Normalwert. Übersteigt der Quick-Wert diesen Bereich, können dafür unterschiedliche Ursachen verantwortlich sein – unter anderem eine erhöhte Aufnahme von Vitamin K durch die Nahrung. Allerdings kann ein zu hoher Quick-Wert auch auf weitere Faktoren zurückgehen.
Wichtig zu erwähnen ist, dass für die Überwachung von Therapien mit Gerinnungshemmern nicht der Quick-Wert, sondern der INR-Wert als verlässlicher Standard herangezogen wird. Dieser ermöglicht eine zuverlässige und vergleichbare Kontrolle der Gerinnung und wird von Fachgesellschaften weltweit empfohlen.
Implikationen eines niedrigen Quick-Wertes
Ein niedriger Quick-Wert indiziert eine verlangsamte Gerinnung im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt. Verschiedene Faktoren können für eine solche Verzögerung verantwortlich sein, darunter die nicht ausreichende Präsenz aktiver Gerinnungsfaktoren im Blut. Zentrale Ursachen für einen solchen Mangel können Lebererkrankungen oder die Einnahme spezieller Medikamente, insbesondere Gerinnungshemmer, sein.
Um eine adäquate Gerinnungskontrolle bei der Verwendung von Gerinnungshemmern zu gewährleisten, wird der International Normalized Ratio (INR) als Maßstab empfohlen. Die INR bietet eine konsistente und vergleichbare Bewertung und erleichtert damit die Überwachung der Blutgerinnung bei entsprechend behandelten Patienten.
Die Erhöhung des Quick-Wertes
Um den Quick-Wert zu steigern, können mit Rücksprache eines Arztes verschiedene Ansätze verfolgt werden. Eine wesentliche Maßnahme dabei ist die Erhöhung der Zufuhr von Vitamin K durch eine entsprechend angepasste Ernährung – eine Methode, die durch den Verzehr vitamin-K-reicher Nahrungsmittel wie oben aufgeführt erreicht werden kann.
Zu beachten ist hierbei, dass ein übermäßig hoher Quick-Wert ebenfalls mit Risiken verbunden sein kann. Eine zu hohe Konzentration von Vitamin K im Körper kann eine übersteigerte Gerinnungsneigung des Blutes verursachen und führt potenziell zu Komplikationen wie Thrombosen. Entsprechend sollte eine gesteigerte Zufuhr von Vitamin K stets in Absprache mit einem medizinischen Fachpersonal geschehen.
Für die Kontrolle der Gerinnungsprozesse wird häufig der INR-Wert bevorzugt, da dieser eine zuverlässigere und vergleichbare Überwachung ermöglicht. Die INR wird vorgeschlagen, um eine exakte Einschätzung der Gerinnungsfähigkeit des Bluts zu erhalten.
Maßnahmen zur Senkung des Quick-Wertes
Zur Reduzierung des Quick-Wertes existieren verschiedene Ansätze, die je nach individueller Situation und in Absprache mit ärztlichem Fachpersonal verfolgt werden können. Hierzu gehören die Gabe von Vitamin K, die vorübergehende Unterbrechung von gerinnungshemmender Medikation (VKA-Therapie) und eine sorgfältige Risikoüberwachung.
- Vitamin-K-Gabe: Studien deuten darauf hin, dass Vitamin K in Dosierungen von 1 bis 2,5 mg die Normalisierung des INR-Wertes beschleunigen kann. Allerdings findet sich kein signifikanter Effekt auf den Quick-Wert selbst in Metaanalysen.
- Therapieunterbrechung: Unter sorgfältiger Abwägung der Risiken, kann das vorübergehende Aussetzen der VKA-Therapie den Quick-Wert senken.
- Risikobeobachtung: In der Betrachtung der Risiken zeigt sich, dass Vitamin-K-Behandlungen das Risiko für schwere Blutungen und Thromboembolien erhöhen könnten, auch wenn diese Erkenntnisse statistisch nicht signifikant sind. Daher ist eine umfassende Patientenüberwachung essenziell.
Resümierend lässt sich festhalten, dass die Zugabe von Vitamin K in Kombination mit VKA-Therapieunterbrechung keinen zusätzlichen Nutzen für Patienten ohne manifeste Blutung bietet. Jede Entscheidung zur Senkung des Quick-Wertes sollte daher einzelfallabhängig getroffen werden.
Interpretation des Quick-Wertes in Deutschland und mögliche Abweichungen
In Deutschland wird der Quick-Wert oftmals herangezogen, um die Wirkung gerinnungshemmender Medikamente zu überwachen. Er gilt als normal, wenn er zwischen 70 und 125 Prozent liegt. Abweichungen können u.a. durch eine hohe Vitamin-K-Aufnahme oder verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden.
Obwohl die INR den Vorzug als zuverlässigeres Maß zur Gerinnungskontrolle bekommt, wird in Deutschland weiterhin der Quick-Wert genutzt. Dieser kann je nach Labor variieren, die INR bietet hingegen eine standardisierte und reproduzierbare Überwachung. Wichtig ist, dass der Quick-Wert im Normbereich liegt, um Komplikationen zu verhindern. Bei Abweichungen sollte entsprechend gehandelt werden und die INR zur präziseren Kontrolle herangezogen werden.