Wie hoch ist die Tabaksteuer 2022 in Deutschland?

Das Jahr 2022 hat in der deutschen Tabakwirtschaft signifikante Veränderungen mit sich gebracht. So wurden 65,8 Milliarden Zigaretten besteuert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von bemerkenswerten 8,3 Prozent darstellt. Diese Entwicklung ist besonders auffällig, da sie den bisherigen Trend deutlich übertrifft. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos sank ebenfalls um 8,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Stück. Im Gegensatz dazu wurde bei Feinschnitttabak ein leichter Anstieg von 0,9 Prozent auf 25.080 Tonnen verzeichnet, was auf die Beliebtheit von selbstgerollten Zigaretten als kostengünstigere Alternative zu Fertigprodukten hindeutet.

Ein weiteres interessantes Detail betrifft den Pfeifentabak, bei dem im Jahr 2022 324,5 Tonnen versteuert wurden. Ein direkter Vergleich mit den Vorjahren ist allerdings nicht möglich, da seit 2022 Wasserpfeifentabak und Produkte für Tabakerhitzer separat erfasst werden.

Die Verkaufszahlen von Wasserpfeifentabak zeigen im Jahr 2022 eine fallende Tendenz, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, in der nur 60,3 Tonnen verkauft wurden. Diese Entwicklung folgt der Einführung einer neuen Steuerkategorie zu Beginn des Jahres und resultiert aus einer überarbeiteten Tabaksteuerverordnung, die ab Juli 2022 wirksam wurde. Bemerkenswert ist die gestiegene Menge an steuerpflichtigen Ersatzstoffen für Tabakerzeugnisse, zu denen beispielsweise Flüssigkeiten für E-Zigaretten zählen, mit einer Gesamtmenge von 266.018 Litern in 2022. Für vertiefte Informationen wird auf die Fachserie 14 und die GENESIS-Online-Datenbank hingewiesen, wo umfassende Tabellen und Datenserien zur Verfügung stehen.

Die Rolle der Tabaksteuer in Deutschland

Die Tabaksteuer trifft eine Vielzahl von Tabakprodukten wie Zigaretten, Zigarren, Zigarillos und Feinschnitt und spielt eine wesentliche Rolle für die Preisgestaltung dieser Waren. In Deutschland fließen mittlerweile rund drei Viertel des Verkaufspreises einer Zigarettenpackung in die Staatskassen.

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Die Einnahmen aus der Tabaksteuer sind vielseitig und wurden in der Vergangenheit für verschiedene Zwecke verwendet, darunter zur Finanzierung des Gesundheitssystems, für Verteidigungsmaßnahmen gegen Terrorismus und zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Der Fiskus nimmt durch die Tabaksteuer jährlich etwa 14 Milliarden Euro ein, wobei diese Zahl seit 2002 einige Schwankungen aufweist. Der Großteil des Aufkommens stammt aus dem Verkauf von Fertigzigaretten, während alternative Rauchwaren und unversteuerte Produkte einen kleineren, aber an Bedeutung gewinnenden Anteil ausmachen.

Die festgesetzten Tabaksteuersätze im Überblick

Im Jahr 2022 gelten in Deutschland spezifische Tabaksteuersätze für verschiedene Tabakwaren:

  • Zigaretten: Ein fester Betrag von 10,88 Cent pro Zigarette sowie ein Prozentsatz von 19,84 Prozent des Kleinverkaufspreises.
  • Zigarren und Zigarillos: Ein Steuersatz von 1,4 Cent pro Stück und zusätzlich 1,47 Prozent des Kleinverkaufspreises.
  • Feinschnitt: Hier liegt der Steuersatz bei 49,65 Euro pro Kilogramm zuzüglich eines Anteils von 16,00 Prozent des Kleinverkaufspreises.

Die angeführten Werte gelten spezifisch für das Kalenderjahr 2022 und unterliegen potenziellen Änderungen in den Folgejahren.

Die Berechnung der Tabaksteuer und deren Komponenten

Die Tabaksteuer wird in Deutschland nach dem Tabaksteuergesetz kalkuliert und hängt vom Produkttyp ab. Sie setzt sich aus einer Mengen- und einer Wertkomponente, dem Kleinverkaufspreis, zusammen. Die Bestimmung des Steuertarifs ist dabei abhängig von festgelegten Mindeststeuersätzen und variiert jährlich.

Die Festlegung der Steuertarife für Tabakerzeugnisse ist ein komplexes Verfahren, das den Kleinverkaufspreis sowie die Produktmenge als Basis heranzieht. Ab 2022 beträgt die Tabaksteuer für Zigaretten 10,88 Cent pro Stück, bei einer geplanten schrittweisen Erhöhung bis 2027. Für Zigarren und Zigarillos liegt die Steuer zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei 1,4 Cent pro Stück, während Feinschnitt mit 49,65 Euro pro Kilogramm versteuert wird.

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Internationale Entwicklungen: Tabaksteuern in Japan

International betrachtet wird das Thema Tabaksteuer divers gehandhabt. So hat zum Beispiel Japan für Tabakerhitzer eine neue Steuerkategorie eingeführt, in der ausschließlich der Tabakgehalt besteuert wird — eine wichtige Neuerung im Hinblick auf das geringere Schadenspotenzial im Vergleich zu traditionellen Zigaretten. Philip Morris International ist mit seinem Produkt IQOS einer der Marktführer in diesem Segment.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum befürwortet eine EU-weite Harmonisierung der Tabakproduktbesteuerung und sieht dadurch einen großen Vorteil im Kampf gegen die schädlichen Auswirkungen des Tabakkonsums.

Veränderungen innerhalb Deutschlands: Tabaksteuerreform 2022

Die Anpassungen der Tabaksteuer im Jahr 2022 hatten unübersehbare Auswirkungen auf den deutschen Markt. Besonders auffallend war die Reduktion der verkauften Zigarettenmengen. Eine neu eingeführte Steuer hat dazu geführt, dass der Absatz weiterer Tabakprodukte, wie Wasserpfeifentabak, erstmals separat ausgewiesen wurde. Diese und andere Anpassungen, etwa die Besteuerung von E-Zigaretten und Liquids, sind Teil eines stufenweisen Erhöhungsplans der Tabakabgaben.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Erhöhung der Tabaksteuer seit Januar 2022.
  • Einführung spezifischer Steuertarife für Wasserpfeifentabak und Produkte für Tabakerhitzer.
  • Zum 1. Juli 2022 unterliegen auch E-Zigaretten und Liquids der Tabaksteuer.
  • Weitere schrittweise Erhöhungen der Tabaksteuer in den kommenden Jahren.

Effekte der Tabaksteuer auf Konsum und Gesellschaft

Die Abgabe von Tabaksteuern zielt darauf ab, die Einnahmen des Staates zu steigern und den Tabakkonsum zu lenken. Während direkte Lenkungseffekte gering erscheinen, belegen Studien, dass steigende Tabakpreise den Konsum senken können. Die volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens sind allerdings so hoch, dass sie nicht allein durch die Steuereinnahmen gedeckt werden können.

Die schrittweise Annäherung der Steuersätze und die daraus resultierenden Preiserhöhungen für Tabakprodukte sollen einem sinkenden Tabakkonsum entgegenwirken und einen stabilen Einnahmestrom sicherstellen.

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Deutschland und Australien: Länder mit hohen Tabaksteuern im Vergleich

Die hohen Tabaksteuern in Ländern wie Deutschland und Australien wirken sich ausgesprochen stark auf den Verkaufspreis von Tabakprodukten aus. Ziel ist es, durch hohe Preise den Konsum einzudämmen und Gesundheitsrisiken zu minimieren. In Australien, wo eine Schachtel Zigaretten mehr als 27 Euro kostet, erreicht diese Strategie ähnliche Effekte wie in Deutschland.

Tabaksteuer-Ausnahmen und Besonderheiten in Deutschland

In Deutschland gibt es Ausnahmen und Regulierungen hinsichtlich der Tabaksteuer, welche genaue Vorgaben zu Verpackung, Verkauf und Preisgestaltung umfassen. Rabatte oder Bündelungen von Tabakwaren mit anderen Produkten sind nicht gestattet. Die gesetzlichen Grundlagen dazu finden sich im Tabaksteuergesetz.

  • Die Tabaksteuer wird auf Basis des Tabaksteuergesetzes erhoben.
  • Ausnahmeregelungen und Rückerstattungen sind im Gesetz festgehalten.
  • Verkaufspraktiken sind streng reglementiert.

Diese Informationen sind eine zusammengefasste Darstellung der Lage bezüglich der Tabaksteuer in Deutschland.

Einfluss der Tabaksteuer auf den deutschen Fiskus

Die Tabaksteuer trägt maßgeblich zu den Staatseinnahmen bei. Im Jahr 2021 wurden damit über 14 Milliarden Euro erwirtschaftet. Neben dem fiskalischen Aspekt verursacht der Tabakkonsum jedoch auch indirekte Kosten, die nicht zu unterschätzen sind und durch Steuereinnahmen allein nicht abgedeckt werden können.

Dennoch bietet das Tabaksteueraufkommen Möglichkeiten, im Gesundheitsbereich zu investieren und die Bevölkerung vor den Risiken des Rauchens zu schützen.

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