In Deutschland ist die Instandhaltung der Mietsache, zu der auch die Fenster zählen, laut Mietrecht grundsätzlich Sache des Mieters. Dabei bezieht sich die Pflicht nicht nur auf die Fensterflächen selbst, sondern erstreckt sich auch auf die Fensterrahmen und die nicht zu öffnenden Glasbestandteile. Laut Bundesgerichtshof ist dies Teil der Obhutspflicht des Mieters, es sei denn, es wurde eine gesonderte Regelung im Mietvertrag getroffen oder der Vermieter kümmert sich selbst, zum Beispiel durch einen beauftragten Hausmeisterdienst, um diese Aufgabe.
Fensterputzen als Mieterpflicht: Was das Mietrecht besagt
Jeder Mieter kennt vermutlich die Wichtigkeit eines sauberen Zuhauses, und dazu gehören auch die Fenster. Der Bundesgerichtshof untermauert dies, indem er in seinen Urteilen klarlegt, dass die Reinigung der Fenster – sowohl innen als auch außen – in der Verantwortlichkeit des Mieters liegt. Hierbei ist es entscheidend, sich nochmals die Details des Mietvertrages vor Augen zu führen.
Mietvertragliche Vereinbarungen und ihre Fallstricke
Häufig finden sich in Mietverträgen Formulierungen, die eine “besenreine Rückgabe” der Wohnung fordern. Was genau dies bedeutet, kann allerdings variieren. Es könnte heissen, dass der Mieter bei seinem Auszug lediglich grobe Verschmutzungen entfernen muss und nicht zwingend die Fenster putzen muss. Hierbei gilt es, auf die konkreten Formulierungen zu achten und im Zweifel juristischen Rat einzuholen.
- Fensterreinigung bei Auszug: Ist “besenreine Rückgabe” vereinbart, genügt es häufig, grobe Verschmutzungen zu beseitigen. Die Reinigung der Glasscheiben ist dann vielfach nicht inkludiert.
- Fensterreinigung im Mietvertrag: Einige Mietverträge können jedoch eine “Rückgabe im sauberen Zustand” fordern, welche die Fensterreinigung miteinschließt, allerdings in normalem Umfang.
- Ausnahmen – mietvertragliche Pflichten: Es ist zentral zu wissen, dass in Abwesenheit einer spezifischen Vertragsklausel die Fensterreinigung bei Auszug keine Pflicht des Mieters darstellt.
Wie oft sollten Mieter die Fenster putzen?
Die Häufigkeit der Fensterreinigung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Der BGH macht keine konkreten Vorgaben, womit sich eine gewisse Flexibilität für Mieter ergibt. Unabhängig davon empfehlen Experten mindestens eine halbjährige Fensterreinigung, um Verschmutzungen vorzubeugen und den Wohnwert zu erhalten.
Zur Erleichterung des Reinigungsprozesses kann beispielweise die Anwendung eines Fensterabziehers nach der Wäsche nützlich sein. Dies verhindert Wasserflecken und hilft, die Fenster länger sauber zu halten. Ferner kann häufiges Lüften dazu beitragen, dass sich weniger Schmutz auf den Fensterscheiben absetzt.
Verantwortlichkeiten bei der Fensterreinigung: Mieter oder Vermieter?
Der Mieter trägt die Verantwortung für die Reinigung der Fenster in seiner Mietwohnung. Ausnahmen können nur durch explizite Vereinbarungen – die idealerweise schriftlich im Mietvertrag verankert sind – entstehen. Der Vermieter ist normalerweise nicht verpflichtet, einen Reinigungsdienst zu organisieren oder zu finanzieren, es sei denn, es besteht eine solche Vereinbarung.
Bei Auszug bedarf es keiner Fensterreinigung, außer eine davon abweichende Vereinbarung wurde getroffen. Eine Rückgabeverpflichtung nach § 546 BGB bedeutet nicht automatisch die Reinigung von Fenstern, sondern nur, dass die Wohnung in einem anständigen Zustand übergeben wird.
Konsequenzen mangelnder Fensterreinigung
Eine vernachlässigte Pflege der Fenster kann nicht nur das Wohnambiente trüben, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Schmutz und Staub halten Licht ab und begünstigen die Bildung von Allergenen und Schimmelpilzen. Im mietrechtlichen Kontext ergeben sich bei Vernachlässigung der Fensterreinigung eventuell auch finanzielle Forderungen oder juristische Dispute mit dem Vermieter.
Praktische Tipps: Zeitersparnis beim Fensterputzen
Um Zeit zu sparen, sollten Fenster bei günstigen Wetterbedingungen geputzt werden, um Schlierenbildung zu vermeiden. Der Einsatz von effektiven Putzmitteln und geordnetes Vorgehen sind ebenfalls essenziell für eine effiziente Reinigung. Mikrofasertücher und sorgfältiges Abziehen der Scheiben können helfen, das Ergebnis zu perfektionieren.
Schwierige Fenster einfach sauber bekommen
Schwer zu reinigende Fenster stellen eine besondere Herausforderung dar. Neben den richtigen Putzmitteln ist auch die Technik entscheidend. Oft helfen schon kleine Anpassungen in der Vorgehensweise und Zusätze wie Essig können Wunder wirken, um die Fenster streifenfrei zu halten. Die regelmäßige Reinigung während der Mietzeit kann größere Reinigungsaktionen am Ende vermeiden helfen.
Gesundheitliche Vorteile sauberer Fenster
- Verbesserung der Air Quality: Saubere Fenster lassen mehr Licht herein, was die Luftqualität positiv beeinflusst und Feuchtigkeit und Schadstoffe reduziert.
- Positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden: Mehr Sonnenlicht hebt die Stimmung und die Vitamin D Produktion, und somit das allgemeine Wohlbefinden.
- Reduzierung von Allergenen: Regelmäßige Fensterreinigung kann Allergikern helfen, indem Staub und Pollen verringert werden.
- Verhinderung von Schimmelbildung: Feuchtigkeit und Schmutz werden entfernt, was die Schimmelbildung erschwert.
Effektive Reinigungstipps
- Professionelle Fensterputzmittel oder eine Mischung aus Spülmittel und Wasser verwenden
- Essig als umweltfreundliche Alternative einsetzen
- Fensterrahmen gründlich reinigen
- Feuchte Mikrofasertücher oder Ledertücher für die Scheiben nutzen
- Mit einem Abzieher arbeiten, um Streifen vorzubeugen
- Die Reinigung an einem geeigneten Tag durchführen, um Schlieren zu vermeiden
Mietvertragliche Regelungen zur Fensterwartung
Im Mietvertrag festgelegte Reinigungsintervalle für Fenster sind häufig nicht rechtsverbindlich. Fehlt eine solche oder ist sie zu unbestimmt, kann der Vermieter die Einhaltung dieser Pflicht nicht verlangen. Im Grundsatz gilt, dass normale Verschmutzungen durch Gebrauch oder Witterung die Rückgabe der Wohnung nicht beeinträchtigen, solange die Wohnung besenrein zurückgegeben wird.
Es ist somit entscheidend, individuelle Vereinbarungen im Mietvertrag gründlich zu prüfen und ggf. im Vorfeld Klärungen herbeizuführen, um spätere Unstimmigkeiten oder Streitigkeiten zu vermeiden.
Organisation einer professionellen Fensterreinigung
Die Organisation einer professionellen Fensterreinigung setzt die Auswahl der richtigen Reinigungsmittel und -materialien voraus. Eine planvolle Vorgehensweise und das Wissen um die eigenen Pflichten aus dem Mietverhältnis sind unerlässlich, um das beste Ergebnis zu erzielen und die Wohnqualität dauerhaft sicherzustellen.