Was ist der Euribor und wie funktioniert er?

Der Euribor steht für Euro Interbank Offered Rate und bezeichnet den durchschnittlichen Zinssatz, zu dem viele europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren. Es gibt 5 verschiedene Euribor-Zinssätze mit unterschiedlichen Laufzeiten. Die Höhe der Euribor-Zinssätze wird von einer großen Anzahl europäischer Banken festgesetzt und hängt von Angebot und Nachfrage sowie externen Faktoren wie dem Wirtschaftswachstum, der Inflation, der Kreditwürdigkeit und dem Vertrauen der Banken und Verbraucher ab.

Der Euribor wird täglich um 11:00 Uhr Central European Time festgesetzt und dient als Referenzwert für verschiedene Zinsprodukte wie Geldmarkt-Futures, Swaps und Zinstermingeschäfte. Er wird auch bei Hypotheken und Sparkonten als Referenzwert verwendet. Der Euribor wird von einem Panel von Banken mit erstklassiger Kreditwürdigkeit festgelegt, die von einem Beratungsausschuss der Europäischen Bankenvereinigung ausgewählt werden.

Der Euribor und der LIBOR sind vergleichbare Zinssätze, wobei der Euribor den Zinssatz für Anleihen in Euro und der LIBOR den Interbankenzinssatz auf dem Londoner Geldmarkt darstellt.

Wie wird der Euribor berechnet?

Der Euribor ist ein wichtiger Referenzzinssatz für die Berechnung von Privatkrediten und privaten Spareinlagen. Er hat einen direkten Einfluss auf die gesamte europäische Wirtschaft und wird von Banken, Unternehmen und Organisationen verwendet. Sowohl Finanzprodukte mit variabler Verzinsung als auch fix verzinsliche Kredite und Spareinlagen nutzen den Euribor zur Berechnung. Sogar Privatpersonen, die keinen Kredit besitzen, sind vom Euribor betroffen, wenn sie ihren Überziehungsrahmen auf ihrem Girokonto nutzen. Der Zinssatz des sogenannten “Dispositionskredites” wird mithilfe des Euribor berechnet.

Die Berechnung des Euribor erfolgt auf Grundlage der von ausgewählten europäischen Referenzbanken gemeldeten Zinssätze. Diese Banken melden täglich die Zinssätze, zu denen sie unbesicherte Euro-Kredite gewähren. Anschließend wird der Durchschnitt dieser gemeldeten Zinssätze berechnet, um den Euribor festzulegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für die Festlegung des Euribor zuständig.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Euribor in naher Zukunft durch den €STR (Euro Short-Term Rate) ersetzt werden soll. Der €STR wird von der EZB veröffentlicht und spiegelt die Handelsaktivität der Banken vom Vortag wider. Diese Änderung wird ab dem 1. Januar 2020 wirksam und betrifft insbesondere Neuverträge, die den €STR anstelle des Euribors als Referenzzinssatz verwenden.

  • Der Euribor wird als Referenzzinssatz zur Berechnung des Zinssatzes von Privatkrediten und privaten Spareinlagen herangezogen.
  • Er hat einen direkten Einfluss auf die gesamte europäische Wirtschaft und wird von Banken, Unternehmen und Organisationen verwendet.
  • Sowohl Finanzprodukte mit variabler Verzinsung als auch fix verzinsliche Kredite und Spareinlagen nutzen den Euribor zur Berechnung.
  • Selbst Privatpersonen, die keinen Kredit besitzen, sind vom Euribor betroffen, wenn sie den Überziehungsrahmen auf ihrem Girokonto nutzen.
  • Der Zinssatz des sogenannten “Dispositionskredites” wird mithilfe des Euribor berechnet.
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Liste der verschiedenen Laufzeiten des Euribor mit Erklärung

Der Euribor (Euro InterBank Offered Rate) ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem eine ausgewählte Gruppe von Banken einander kurzfristige Kredite in Euro gewähren. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Zinshöhen von verschiedenen Bankprodukten wie Sparkonten, Hypotheken und Krediten. Die Euribor Zinssätze werden für verschiedene Laufzeiten festgelegt und veröffentlicht.

  • 1 Woche: Der aktuelle Euribor Zinssatz für eine Woche beträgt durchschnittlich 3,637%. Dieser Zinssatz wird wöchentlich aktualisiert und kann sich daher kurzfristig ändern.
  • 1 Monat: Für eine Laufzeit von einem Monat liegt der durchschnittliche Euribor Zinssatz bei 3,638%. Dieser Wert wird monatlich festgelegt und veröffentlicht.
  • 3 Monate: Bei einer Laufzeit von drei Monaten beträgt der Euribor Zinssatz durchschnittlich 3,754%. Dieser Wert wird quartalsweise aktualisiert.
  • 6 Monate: Der durchschnittliche Euribor Zinssatz für eine Laufzeit von sechs Monaten liegt aktuell bei 3,949%. Dieser Wert wird halbjährlich festgelegt und veröffentlicht.
  • 12 Monate: Für eine Laufzeit von zwölf Monaten beträgt der durchschnittliche Euribor Zinssatz 4,055%. Dieser Wert wird jährlich festgelegt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Euribor Zinssätze von den Banken verwendet werden, um ihre eigenen Zinsen festzulegen. Senkungen oder Anhebungen der Euribor Zinssätze können sich daher auf die Zinshöhen von verschiedenen Bankprodukten auswirken. Die offiziellen Euribor Zinssätze werden jeden Arbeitstag um 11.00 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) festgelegt und veröffentlicht. Die auf dieser Website angezeigten Informationen werden täglich aktualisiert, um sicherzustellen, dass sie jederzeit aktuell sind.

Banken am Euribor beteiligt

Der Euribor, auch bekannt als Euro Interbank Offered Rate, ist ein wichtiger Referenzwert für den europäischen Geldmarkt. Die Zinssätze des Euribor werden von einer großen Anzahl europäischer Banken festgesetzt. Diese Banken sind Mitglieder eines Beratungsausschusses der Europäischen Bankenvereinigung, der das Festsetzungsverfahren überwacht. Deutsche Banken sind ebenfalls im Panel vertreten, das die Euribor-Zinssätze festlegt.

Es gibt insgesamt 5 verschiedene Euribor-Zinssätze, die jeweils unterschiedliche Laufzeiten haben. Diese Zinssätze dienen als Referenzwerte für verschiedene Finanzprodukte wie Geldmarkt-Futures, Swaps und außerbörsliche Zinstermingeschäfte. Sie geben den Marktteilnehmern eine Orientierung über die aktuellen Zinsbedingungen und ermöglichen es ihnen, ihre Geschäfte entsprechend zu planen. Darüber hinaus werden die Euribor-Zinssätze häufig als Referenzwerte bei Hypotheken und Sparkonten verwendet.

Durch die Beteiligung der Banken an der Festlegung des Euribor wird ein transparentes und marktbasiertes Verfahren gewährleistet. Die Banken, die Angaben zur Euribor-Festlegung weiterleiten, werden sorgfältig ausgewählt, um eine repräsentative Stichprobe des europäischen Geldmarktes abzubilden. Dies trägt zur Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit des Euribor bei, da er auf den Einschätzungen einer Vielzahl von Banken basiert.

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Die Teilnahme an der Euribor-Festlegung ermöglicht den Banken, ihre Expertise und ihr Marktverständnis einzubringen. Sie tragen dazu bei, dass der Euribor die aktuellen Marktbedingungen genau widerspiegelt und für Marktteilnehmer eine verlässliche Grundlage bildet. Als Teil des Festsetzungsverfahrens haben die beteiligten Banken eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Zinssätze und somit indirekt im gesamten europäischen Finanzsystem.

Auswirkung des Euribor auf Verbraucherkredite

Der Euribor beeinflusst direkt die Zinssätze für Verbraucherkredite. In den letzten Jahren hat das anhaltend niedrige Zinsumfeld zu einer kontinuierlichen Senkung der Markt-Referenzzinssätze wie dem Euribor geführt. Dies wirft die Frage auf, wie Banken mit Zinsklauseln in Finanzierungsverträgen umgehen sollen, die auf variablen Zinssätzen basieren, die an Referenzzinssätze wie den Euribor gebunden sind.

Die negativen Referenzzinssätze lassen die Frage aufkommen, ob die Zinszahlungen niedriger als der vereinbarte Zinsmargen sein könnten. Besonders relevant wird diese Frage, wenn der Kreditvertrag die Auswirkungen eines negativen Referenzzinssatzes nicht explizit behandelt. Bei variablen Zinssätzen setzt sich der Zinssatz aus einem Referenzzinssatz (z.B. Euribor) und einer Marge zusammen. Ändert sich der Referenzzinssatz, ändert sich auch der vertragliche Zinssatz für den jeweiligen Zeitraum entsprechend.

  • Die möglichen Konsequenzen eines negativen Referenzzinssatzes werden in der Rechtslehre diskutiert und waren bereits Gegenstand von gerichtlichen Entscheidungen.
  • Ein Argument ist, dass auch bei negativem Referenzzinssatz die feste Marge weiterhin anwendbar sein sollte, was zu einem fiktiven Referenzzinssatz von 0% und einem vertraglichen Zinssatz entsprechend der Marge führt.
  • Ein weiteres Argument besagt, dass der negative Referenzzinssatz auch die Marge beeinflussen sollte, was zu einem insgesamt niedrigeren Zinssatz führt.

Um sich vor diesen möglichen negativen Auswirkungen zu schützen, haben österreichische Banken Kreditnehmer mit variablen Zinssätzen darüber informiert, dass ein Zinssatz von null als Untergrenze für den Referenzzinssatz und den Gesamtzinssatz gelten sollte. Es gab jedoch auch Klagen des Vereins für Konsumenteninformation gegen Banken. Der Verein argumentierte, dass Kreditnehmer von den negativen Referenzzinssätzen profitieren sollten und keine Zinssatzuntergrenze von null festgelegt werden sollte.

Risiken des Euribor

Der Euribor ist ein wichtiger Referenzzinssatz für zahlreiche Finanzprodukte und wird von europäischen Banken genutzt, um sich untereinander Geld anzubieten. Doch mit seiner Bedeutung gehen auch Risiken einher, die nicht ignoriert werden dürfen.

  • Manipulation und Glaubwürdigkeit: In der Vergangenheit wurde der Euribor durch falsche Quotierung manipuliert, was das Vertrauen in diesen Referenzzinssatz erheblich erschüttert hat. Die Folge waren finanzielle Verluste und ein Verlust an Glaubwürdigkeit. Dies zeigt, dass Verlässlichkeit und Transparenz bei der Bestimmung des Euribors von entscheidender Bedeutung sind.
  • Abnahme der Liquidität: Seit der Finanzkrise ist die Liquidität im unbesicherten Interbanken-Geldmarkt stark zurückgegangen. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Euribor nicht immer repräsentativ für die tatsächlichen Marktbedingungen ist. Dies kann zu Verzerrungen bei den Kreditkosten führen und das Vertrauen in den Euribor weiter untergraben.
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Angesichts dieser Risiken und der vergangenen Manipulationen wird an einer Reform des Euribors gearbeitet. Eine Alternative dazu sind die sogenannten Risk-Free Rates (RFRs), die entwickelt werden, um den Euribor und andere IBOR Zinssätze abzulösen. Im Oktober 2019 soll beispielsweise der €STR (euro short-term rate) den EONIA als zentralen Tagesgeldsatz im europäischen Währungsraum ersetzen.

Die Reform des Euribors muss bis zum 31.12.2021 abgeschlossen sein und ab diesem Stichtag dürfen Neugeschäfte nicht mehr auf die aktuellen Benchmarks referenzieren. Es bleibt jedoch unklar, ob die geplante IBOR Reform langfristig genehmigt wird und wie genau die Zukunft des Euribors aussehen wird.

Aktueller Wert des Euribor und wo man ihn nachschlagen kann

Der aktuelle Euribor-Wert kann aus den folgenden Informationen extrahiert werden. Euribor ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem eine ausgewählte Gruppe von Banken einander kurzfristige Kredite in Euro gewähren. Es gibt Euribor Zinssätze für 5 Laufzeiten (vorher 15), von 1 Woche bis zu 12 Monaten. Die offiziellen Euribor Zinsen werden an jedem Arbeitstag um 11.00 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) festgelegt und veröffentlicht. Die Zinsangaben auf der Website werden täglich innerhalb weniger Stunden nach der offiziellen Veröffentlichung aktualisiert.

Um den aktuellen Euribor-Wert für verschiedene Laufzeiten zu erfahren, können Sie die offizielle Website des Euribor-Konsortiums besuchen. Dort werden die Zinssätze für jede Laufzeit aufgelistet. Bei der Aktualisierung der Webseite werden die Werte für 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate Euribor veröffentlicht. Damit können Sie sehen, wie hoch der Zinssatz für jeden Zeitraum ist.

Die aktuellen Tarife für verschiedene Laufzeiten sind wie folgt:

  • Euribor Zinssatz – 1 Woche: 3,637%
  • Euribor Zinssatz – 1 Monat: 3,638%
  • Euribor Zinssatz – 3 Monate: 3,754%
  • Euribor Zinssatz – 6 Monate: 3,949%
  • Euribor Zinssatz – 12 Monate: 4,055%

Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Momentaufnahme der aktuellen Euribor-Werte ist und sich diese täglich ändern können. Es ist ratsam, regelmäßig die offiziellen Quellen zu überprüfen, um den genauen aktuellen Wert zu erhalten.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich veröffentlicht auf https://situam.org.mx/de/wie-hoch-euribor/