Was ist Perimeterdämmung und warum ist sie wichtig?

Perimeterdämmung ist eine spezielle Art der Wärmedämmung, die an erdberührten Bauteilen wie Kelleraußenwänden oder unterhalb der Bodenplatte eines Gebäudes angebracht wird. Sie dient dazu, den Wärmeschutz zu verbessern und Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern. Ohne Perimeterdämmung würde die Heizwärme in beheizten Kellern schnell ins Erdreich abfließen. Zudem verhindert die Dämmung, dass die Oberfläche der Innenraumwände zu stark abkühlt und sich Kondenswasser bildet, was Schimmelwachstum begünstigen könnte.

Perimeterdämmungen müssen hohen Belastungen standhalten, wie dem Druck des Erdreichs und dem Frost-Tau-Wechsel im Boden. Sie müssen auch wasserbeständig und verrottungsresistent sein. Daher werden meist druckfeste Hartschaumplatten aus XPS (extrudiertes Polystyrol) oder Glasschaumplatten verwendet. Diese Materialien sind durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik legitimiert und können universell eingesetzt werden.

Die Perimeterdämmung wird von außen auf den Baukörper angebracht, auf einer wasserundurchlässigen Abdichtungsschicht. Die Dämmplatten werden mit geeignetem Kleber an den Kellerwandflächen befestigt. Bei Neubauten ist die Kellerwanddämmung relativ einfach und kostengünstig zu realisieren, während es bei Bestandsbauten aufgrund des Aufwands für den Erdaushub teurer sein kann. Eine nachträgliche Perimeterdämmung unter der Bodenplatte ist praktisch unmöglich, daher muss im Altbau oft auf eine Innendämmung des Kellerbodens zurückgegriffen werden.

Insgesamt ist die Perimeterdämmung wichtig, um den Wärmeschutz und die Feuchtigkeitsregulierung in Kellerräumen zu verbessern und Schimmelbildung vorzubeugen. Durch die Dämmung wird verhindert, dass die Wärme aus den beheizten Räumen unnötig ins Erdreich entweicht und die Oberflächen zu stark abkühlen. Mit druckfesten Dämmplatten aus XPS oder Glasschaumplatten kann eine effektive Dämmung gewährleistet werden, die den hohen Belastungen des Bodens standhält.

Warum ist eine gute Perimeterdämmung wichtig?

Eine gute Perimeterdämmung ist entscheidend, um die Wärmedämmung eines Hauses zu verbessern und Energie zu sparen. Sie verhindert effektiv, dass Heizwärme nach draußen abwandert und reduziert somit den Verbrauch von fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder -gas. Durch diese Maßnahme werden weniger Treibhausgase freigesetzt und der Umweltschutz positiv beeinflusst.

Es gibt mehrere Gründe, warum eine gute Perimeterdämmung von hoher Bedeutung ist:

  • Verbesserte Wärmedämmung: Eine gute Perimeterdämmung schützt die erdberührenden Wände eines Hauses vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Frost. Dies trägt dazu bei, dass die Wärme im Haus bleibt und nicht nach außen entweicht. Dadurch kann der Energieverbrauch für das Heizen erheblich reduziert werden, was zu Kosteneinsparungen führt.
  • Reduzierung des Einsatzes fossiler Brennstoffe: Eine effektive Perimeterdämmung sorgt dafür, dass weniger Heizenergie benötigt wird, um ein angenehmes Raumklima im Inneren des Hauses aufrechtzuerhalten. Dadurch wird der Verbrauch von fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder -gas verringert. Da diese Ressourcen endlich sind und bei ihrer Verwendung Treibhausgase freigesetzt werden, trägt eine gute Perimeterdämmung zu einer geringeren Umweltbelastung bei.
  • Verwendung geeigneter Dämmmaterialien: Für die Perimeterdämmung werden spezielle Dämmstoffe wie XPS-Platten (extrudiertes Polystyrol) oder Glasschaumplatten verwendet. Im Vergleich zu herkömmlichen Fassadendämmstoffen sind diese Materialien besser geeignet, den Anforderungen der Perimeterdämmung gerecht zu werden. Sie sind wasserabweisend, formstabil und resistent gegen Verrottung.
  • Nachhaltigkeit: Während synthetische Dämmstoffe wie EPS oder XPS effektiv und preiswert sind, sind sie nicht besonders nachhaltig, da sie aus Erdöl hergestellt werden und viel Energie für Produktion, Verarbeitung und Transport benötigen. Eine ökologische Alternative ist die Verwendung von Schaumglasgranulat, das aus recyceltem Glas gewonnen wird und am Ende seiner Nutzungsdauer eingeschmolzen und wiederverwertet werden kann.
  • Minimierung von Wärmebrücken: Die Verwendung von Produkten mit Stufenfalz bei der Perimeterdämmung hilft dabei, Wärmebrücken zu minimieren. Wärmebrücken sind Bereiche im Gebäude, an denen die Dämmung unterbrochen ist und Wärme entweichen kann. Durch die korrekte Anbringung der Perimeterdämmung und den Einsatz von Produkten mit Stufenfalz wird dies effektiv reduziert.
Das könnte Sie interessieren  Höhe von München: Erhebung, Geografie und Klima

Welche Materialien werden für die Perimeterdämmung verwendet?

Für die Perimeterdämmung werden verschiedene Materialien eingesetzt, um eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten. Zu den gängigen Dämmstoffen gehören XPS-Platten (extrudiertes Polystyrol), Glasschaumplatten und -granulat sowie EPS-Platten (expandiertes Polystyrol). Diese Materialien bieten jeweils Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen.XPS-Platten sind besonders in der Perimeterdämmung beliebt, da sie den Anforderungen besser gewachsen sind als herkömmliche Fassadendämmstoffe. Sie sind formstabil, wasserabweisend und haben eine hohe Druckfestigkeit. Dadurch eignen sie sich hervorragend für den Bereich der Fundamentdämmung. Allerdings sind XPS-Platten weniger ökologisch nachhaltig, da sie aus petrochemischen Rohstoffen hergestellt werden.Ein weiteres Material für die Perimeterdämmung sind Glasschaumplatten und -granulat. Diese Dämmstoffe werden aus recycelten Stoffen wie Altglas oder Quarzsand hergestellt und gelten als ökologisch vorteilhafter. Sie sind wasserabweisend, formstabil und resistent gegen Verrottung. Glasschaumplatten und -granulat bieten eine gute Wärmedämmung und sind auch druckfest. Jedoch sind sie etwas teurer als andere Materialien.EPS-Platten werden ebenfalls in der Perimeterdämmung verwendet, sind jedoch weniger verbreitet. Sie bieten eine gute Wärmedämmung und sind kostengünstiger als XPS-Platten. Allerdings haben sie keine Zulassung für den Bereich unter der Bodenplatte. Daher eignen sich EPS-Platten eher für die Dämmung von Kellerwänden und nicht für den direkten Kontakt mit dem Erdreich.

  • XPS-Platten: gute Druckfestigkeit, aber weniger ökologisch nachhaltig
  • Glasschaumplatten und -granulat: ökologisch vorteilhafter, aber etwas teurer
  • EPS-Platten: kostengünstig, aber nicht für den Bereich unter der Bodenplatte geeignet

Vorteile der Perimeterdämmung

Eine Perimeterdämmung bietet zahlreiche Vorteile, wenn es um die Dämmung erdberührter Bauteile wie Kellerwände und Kellerfußböden geht. Direkt darunter befindliche Wohnbereiche profitieren von einer optimalen Wärmedämmung, die angenehme Temperaturen und hohen Wohnkomfort ermöglicht. Durch die Vermeidung von Wärmeverlusten kann auch eine erhebliche Reduzierung der Heizkosten erreicht werden. Doch nicht nur das: Der Einbau einer Perimeterdämmung trägt auch zur Verminderung des Schimmelrisikos bei, indem das Eindringen von Feuchtigkeit effektiv verhindert wird.

Um die gewünschten Vorteile einer Perimeterdämmung zu erzielen, ist die Wahl des richtigen Dämmmaterials von entscheidender Bedeutung. Das Material sollte robust, wasserbeständig, resistent gegen Verrottung und druckfest sein. Drei gängige Materialien, die diesen Anforderungen gerecht werden, sind expandiertes Polystyrol, extrudiertes Polystyrol und Schaumglas. Diese sind gut geeignet, um eine effektive Dämmung der erdberührten Bauteile zu gewährleisten.

  • Optimale Wärmedämmung: Die Perimeterdämmung führt zu einer Verringerung des Wärmeverlusts im Kellerbereich und bietet somit eine optimale Wärmedämmung. Dadurch entsteht ein angenehmes Raumklima und ein hoher Wohnkomfort.
  • Reduzierung der Heizkosten: Durch die verminderte Wärmeabgabe können die Heizkosten deutlich gesenkt werden. Die eingesparten Energiekosten machen die Investition in eine Perimeterdämmung langfristig lohnenswert.
  • Verminderung des Schimmelrisikos: Feuchtigkeit ist einer der Hauptgründe für Schimmelbildung. Eine Perimeterdämmung verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit, was das Risiko von Schimmelbildung effektiv senkt.
Das könnte Sie interessieren  Containerstapelhöhe: Definition, Faktoren und Vorschriften

Der finanzielle Aufwand für die Installation einer Perimeterdämmung liegt im Durchschnitt bei etwa 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter. Bei einem Nicht-Neubau fallen zusätzlich etwa 20 bis 30 Euro pro Kubikmeter für Erdarbeiten an. Für diejenigen, die diese Maßnahme in Erwägung ziehen, bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verschiedene Förderprogramme wie beispielsweise die Programme 151/152 und 430.

Installation der Perimeterdämmung – Schritt für Schritt Anleitung

Um die Perimeterdämmung erfolgreich zu installieren, folgen Sie diesen Schritt-für-Schritt-Anweisungen:

Schritt 1: Bestimmen Sie die gewünschte Dicke und Wärmeleitfähigkeit der Dämmung. Gängige Dämmstärken liegen zwischen 8 und 20 Zentimetern.

Schritt 2: Berücksichtigen Sie den Zweck des Kellers. Wenn er als Lagerraum genutzt wird, ist möglicherweise weniger Dämmung erforderlich. Wenn er jedoch als Wohnraum genutzt wird, wird eine höhere Dämmstärke empfohlen.

Schritt 3: Konsultieren Sie einen Fachmann, um die spezifischen Bauvorschriften und Standards zu ermitteln, die die Dämmung erfüllen muss.

Schritt 4: Bei Renovierungen gibt es drei Optionen zur Installation der Perimeterdämmung:

  • Option a: Installieren Sie die Dämmung bis zu 30 Zentimeter unterhalb der Geländeoberkante. Diese Methode erfordert nur minimale Ausgrabungen und eignet sich für DIY-Installationen. Es wird jedoch zusätzliche Dämmung für die Kellerdecke empfohlen.
  • Option b: Installieren Sie die Dämmung bis zur Frosttiefe, die ungefähr 80 Zentimeter unterhalb der Geländeoberkante liegt. Diese Methode erfordert umfangreichere Ausgrabungen. Auch hier wird die Dämmung der Kellerdecke empfohlen.
  • Option c: Installieren Sie die Dämmung entlang des gesamten Fundaments, einschließlich des Fundamenterders unterhalb der Geländeoberkante. Diese Methode eliminiert die Notwendigkeit einer Dämmung der Kellerdecke, erfordert jedoch eine tiefe und breite Ausgrabung.

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen auf den angegebenen Rohinformationen basieren und möglicherweise nicht alle Aspekte des Themas abdecken. Es wird immer empfohlen, einen Fachmann für spezifische Anleitungen zu konsultieren und sicherzustellen, dass die örtlichen Bauvorschriften eingehalten werden.

Kosten für die Perimeterdämmung

Die Kosten für die Perimeterdämmung variieren je nach Art des Gebäudes und können von mehreren Faktoren beeinflusst werden. Im Durchschnitt liegen die Kosten für die Perimeterdämmung in einem Neubau zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter. Bei bestehenden Gebäuden reicht die Spanne der Kosten von 60 bis 120 Euro pro Quadratmeter. Der genaue Preis hängt jedoch von verschiedenen Variablen wie dem Alter des Gebäudes, dem Standort und dem gewünschten Dämmmaterial ab.

Die Kosten für die Perimeterdämmung können stark variieren, da sie von unterschiedlichen Faktoren abhängen. Ein wichtiger Faktor ist der Zustand des Gebäudes. Bei einem Neubau fallen in der Regel weniger zusätzliche Erdarbeiten und Vorbereitungen an, weshalb die Kosten niedriger sind. Die Wahl des Dämmmaterials kann sich ebenfalls auf den Preis auswirken. Es gibt verschiedene Materialien wie extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Schaumglas, und jedes hat seine eigenen Kosten.

Außerdem spielt die Größe der zu dämmenden Fläche eine Rolle. Die Kosten für die Perimeterdämmung eines 100 Quadratmeter großen Bereichs können je nach den spezifischen Umständen variieren. Insgesamt kann die Perimeterdämmung bis zu elf Prozent Energieeinsparungen bringen, was langfristig zu Kosteneinsparungen führen kann. Es ist wichtig, alle diese Faktoren zu berücksichtigen, um eine genaue Kostenschätzung für die Perimeterdämmung zu erhalten.

Das könnte Sie interessieren  Wie viele Arbeitstage hat ein Jahr?

Standards und Vorschriften für Perimeterdämmung in Deutschland

In Deutschland gibt es keine allgemeine Dämmpflicht für die Perimeterdämmung. Das bedeutet, dass es keine gesetzliche Vorgabe gibt, die besagt, dass jedes Gebäude in Deutschland eine Perimeterdämmung haben muss. Allerdings existieren bestimmte Standards und Vorschriften im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die die Gebäudedämmung regeln.

Gemäß dem GEG gibt es bestimmte Bauteile, wie beispielsweise das Dach oder die oberste Geschossdecke, die zwingend gedämmt werden müssen. Für diese Bauteile ist ein maximaler U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von 0,24 W/(m²K) vorgeschrieben. Das bedeutet, dass der Wärmedurchgang durch diese Bauteile auf ein Minimum reduziert werden muss.

Zusätzlich gibt es eine Dämmungspflicht bei der Instandsetzung von mehr als 10 Prozent der Fassadenfläche. Wenn also mehr als 10 Prozent der Fassade eines Gebäudes saniert werden, muss auch eine Dämmung erfolgen. Neue Hauseigentümer haben nach dem Hauskauf eine Übergangsfrist von zwei Jahren, um die Dämmvorschriften einzuhalten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Nichteinhaltung der Dämmpflicht mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann.

Es gibt jedoch Ausnahmen von der Dämmungspflicht. Zum Beispiel sind denkmalgeschützte Gebäude von dieser Pflicht befreit, wenn der Aufwand für die Dämmung unverhältnismäßig hoch ist und das Erscheinungsbild des Gebäudes beeinträchtigt werden würde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Deutschland keine allgemeine Dämmpflicht für die Perimeterdämmung besteht, jedoch bestimmte Bauteile wie das Dach oder die oberste Geschossdecke gemäß dem Gebäudeenergiegesetz gedämmt werden müssen. Bei der Instandsetzung von mehr als 10 Prozent der Fassadenfläche gibt es ebenfalls eine Dämmungspflicht. Neue Hauseigentümer haben eine Übergangsfrist von zwei Jahren, um den Vorschriften nachzukommen. Die Nichteinhaltung der Dämmpflicht kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Ausnahmen gelten für denkmalgeschützte Gebäude und in Fällen, in denen die Dämmung unverhältnismäßig aufwendig ist oder das Erscheinungsbild beeinträchtigen würde.

Alternativen zur Perimeterdämmung

Schaumglas wird als Alternative zur Perimeterdämmung eingesetzt. Dieser dunkelgraue Dämmstoff wird aus aufgeschäumtem Glaspulver hergestellt. Ein großer Vorteil von Schaumglas ist seine Nachhaltigkeit, da es aus Altglas hergestellt wird und somit ein Recyclingprodukt ist. Es handelt sich um einen nichtbrennbaren Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,038 und 0,070 W/mK, was mit den meisten Naturdämmstoffen vergleichbar ist. Es wird sowohl als loses Schüttgut als auch als Plattenwerkstoff vertrieben.

Schaumglas eignet sich für verschiedene Anwendungen wie die Gebäudedämmung unterhalb der Bodenplatte, frostfreie Gründungen von Verkehrswegen und als Perimeterdämmung an der Außenseite erdberührter Wände oder unterhalb der Bodenplatte. Ein großer Vorteil von Schaumglas ist seine Wasserabweisung, Dampfdiffusionsdichte und Verrottungsfestigkeit. Es ist außerdem druckfester als andere Dämmstoffe und eignet sich daher auch für Fußboden- und Dachterrassendämmung sowie für Intensiv-Gründächer mit hoher Substratauflage und schwerer Pflanzenlast. Jedoch besteht bei hohen punktuellen Lasten die Gefahr des Brechens der Schaumglasplatten.

Generell bietet Schaumglas somit viele Vorteile als Alternative zur Perimeterdämmung. Es ist nachhaltig, hat vergleichbare Wärmeleitfähigkeit zu Naturdämmstoffen und ist in verschiedenen Anwendungen vielseitig einsetzbar. Dennoch sollte man bei hohen punktuellen Lasten Vorsicht walten lassen. Die Verwendung von Schaumglas als Perimeterdämmung kann somit eine gute Wahl sein, jedoch sind individuelle Gegebenheiten und Anforderungen zu berücksichtigen.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich veröffentlicht auf https://situam.org.mx/de/wie-hoch-perimeterdammung/