Die Taschengeldtabelle des Bundesministeriums für Familie gibt Empfehlungen zur angemessenen Höhe des Taschengeldes für Kinder und Jugendliche. Es ist wichtig, dass das Taschengeld in einem angemessenen Verhältnis zum Alter steht und den Kindern die Möglichkeit bietet, erste Erfahrungen im Umgang mit Geld zu sammeln.
Für jüngere Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren wird eine wöchentliche Summe von etwa 50 Cent empfohlen. Sechs- bis Siebenjährige sollten ein bis zwei Euro pro Woche erhalten, während Acht- bis Neunjährige zwei bis drei Euro bekommen sollten. Ab einem Alter von zehn Jahren wird ein monatliches Taschengeld empfohlen. Für Zehn- bis Elfjährige sind es 15 bis 20 Euro pro Monat, für Zwölf- bis 13-Jährige etwa 20 bis 25 Euro.
Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren können schon bis zu 37,50 Euro erhalten, während 16- bis 17-Jährige etwa 37,50 bis 60 Euro bekommen können. Volljährige Kinder, die noch zur Schule gehen und von ihren Eltern abhängig sind, können laut Jugendamtsempfehlung bis zu 75 Euro erhalten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Höhe des Taschengeldes auch von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt.
Welche Aufgaben können mit dem Taschengeld verbunden sein?
Taschengeld kann eine wertvolle Möglichkeit sein, Kindern den Umgang mit Geld beizubringen und sie in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Durch die regelmäßige Zahlung von Taschengeld können Kinder lernen, verantwortungsvoll mit ihrem eigenen Geld umzugehen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Taschengeld nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt werden sollte, sondern vielmehr als Werkzeug zur Finanzbildung.
Um den Lerneffekt des Taschengelds zu fördern, empfehlen Experten, dass Kinder bereits ab einem Alter von etwa 5 Jahren Taschengeld erhalten können. Die Höhe des Taschengelds kann individuell festgelegt werden, dabei sollten jedoch auch die wirtschaftliche Situation der Familie und die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt werden. Bei Kindergarten- und Grundschulkindern wird oft eine wöchentliche Auszahlung empfohlen, während ältere Kinder ab 10 Jahren lernen sollten, mit dem Geld über einen ganzen Monat hinweg zu haushalten.
Mit dem Taschengeld sind bestimmte Verantwortlichkeiten verbunden. Eltern sollten kein zusätzliches Geld geben, wenn das Kind mit dem Taschengeld nicht auskommt, um den Lerneffekt aufrechtzuerhalten. Es ist ratsam, mit dem Kind über das Thema Sparen zu sprechen und ihm beizubringen, dass nicht alles sofort gekauft werden muss. Ab einem Alter von etwa 8 Jahren können Kinder ein eigenes Sparbuch bekommen, um größere Beträge einzuzahlen. Und schließlich, ab etwa 15 Jahren kann ein eigenes Girokonto eröffnet werden, auf das das Taschengeld eingezahlt werden kann.
Ab welchem Alter sollte man Taschengeld geben?
Das Thema Taschengeld für Kinder ist ein wichtiger Aspekt der finanziellen Erziehung. Laut dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) sollte Taschengeld je nach Entwicklung des Kindes frühestens ab dem 4. Lebensjahr gezahlt werden, spätestens aber im Laufe der Grundschulzeit. Für jüngere Kinder, die noch schwer für längere Zeiträume planen können, empfiehlt es sich, das Taschengeld bis ungefähr zum 10. Lebensjahr am besten wöchentlich zu geben. Ab dem 10. Lebensjahr kann die Zahlung dann monatlich erfolgen. Es gibt zwar keine gesetzliche Regelung für die Zahlung von Taschengeld, jedoch liegt die Entscheidung, ob, wie viel und ab wann Taschengeld gezahlt wird, allein bei den Eltern oder Erziehungsberechtigten.
Die Höhe des Taschengeldes sollte mit dem Alter zunehmen. Als Orientierung kann die Taschengeldtabelle des DJI genutzt werden. Diese gibt Auskunft darüber, welcher Betrag für welches Alter angemessen ist und in welchem Rhythmus das Taschengeld ausgezahlt werden sollte. Laut einer Forsa-Befragung erhalten Kinder im Durchschnitt 15,78 Euro Taschengeld im Monat. Etwa 47,6 Prozent der Kinder zwischen 3 und 13 Jahren bekommen noch kein Taschengeld. Es ist wichtig, dass das Taschengeld pünktlich und regelmäßig ausgezahlt wird und weder gekürzt noch erhöht wird als Bestrafung oder Belohnung.
Kinder sollten in der Regel frei über ihr Taschengeld verfügen können. Eltern können ihre Kinder beraten, sollten aber Käufe nicht verbieten, solange es sich um altersgerechte und ungefährliche Dinge handelt. Durch eventuelle Fehlkäufe können Kinder den Umgang mit Geld besser lernen. Es gibt einen sogenannten Taschengeldparagraphen (BGB §110), der es Minderjährigen ermöglicht, mit dem ihnen zugestandenen Geld einzukaufen. Minderjährige sind erst ab einem Alter von sieben Jahren beschränkt geschäftsfähig und benötigen die Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertretung, z.B. der Eltern, um Kaufverträge abzuschließen.
Welche Vorteile hat das Geben von Taschengeld?
Taschengeld hat mehrere Vorteile für Kinder und Jugendliche. In erster Linie ermöglicht es ihnen, grundlegendes Wissen über Finanzen, Sparsamkeit und finanzielle Verantwortung zu erlernen. Durch das Verwalten ihres eigenen Geldes und das Treffen eigener Entscheidungen lernen sie, ihre Bedürfnisse zu erkennen und ihr Geld weise auszugeben.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Taschengeld Kindern einen eigenen Verfügungsbetrag gibt. Dadurch müssen sie nicht ständig nachfragen, wenn sie etwas kaufen möchten. Es fördert ihre Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Diese finanzielle Selbstständigkeit trägt zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit bei.
Ein dritter Vorteil liegt darin, dass Taschengeld in Verbindung mit Hausarbeiten den Zusammenhang zwischen Arbeit und Bezahlung vermitteln kann. Kinder lernen, dass Geld verdient werden muss und werden auf das Arbeitsleben außerhalb der Familie vorbereitet.
Ein weiterer möglicher Vorteil ist die Förderung guter schulischer Leistungen. Wenn das Taschengeld-System Belohnungen für gute Noten vorsieht, könnte dies die Motivation der Kinder steigern. Es ist jedoch wichtig, auch harte Arbeit und effizientes Lernen zu belohnen, nicht nur gute Noten.
Wie kann man Kindern den Umgang mit Taschengeld beibringen?
Taschengeld ist eine wichtige Möglichkeit, um Kindern beizubringen, wie sie mit Geld umgehen können. Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern erlauben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und aus ihren eigenen Erfahrungen zu lernen. Damit Kinder ihre Bedürfnisse und Wünsche, wie Spaß, Genuss und Zugehörigkeit, erfüllen können, ist es sinnvoll, ihnen regelmäßig Taschengeld zur Verfügung zu stellen. Das Taschengeld soll eine Strategie sein, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Eltern sollten entscheiden, ob und wann sie ihren Kindern Taschengeld geben und wie viel, abhängig vom Alter der Kinder. Dabei sollten Kinder auch Einfluss darauf haben können, wie oft sie ihr Taschengeld erhalten möchten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Taschengeld nicht als Belohnung oder Bestrafung für Verhalten oder schulische Leistungen verwendet werden sollte. Stattdessen sollte es als Möglichkeit gesehen werden, die Autonomie und Verantwortung der Kinder zu fördern. Eltern können die Autonomie ihrer Kinder unterstützen, indem sie ihnen erlauben, selbst zu entscheiden, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben möchten, sei es für sofortige Einkäufe oder für das Sparen für die Zukunft. Der Fokus sollte dabei auf der Autonomie des Kindes liegen und nicht auf der Bequemlichkeit der Eltern.
Indem Kinder Selbstständigkeit und Verantwortung fördern, können sie lernen, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, budgetieren zu lernen und ihnen beibringen, wie sie ihr Taschengeld effektiv verwalten können. Eltern können beispielsweise dabei helfen, das Taschengeld in verschiedene Kategorien aufzuteilen, wie Sparen, Ausgeben und Wohltätigkeit. Auf diese Weise lernen Kinder, langfristige Ziele zu setzen und Prioritäten zu setzen.
Alles in allem sollten Eltern ihre Kinder ermutigen, den Umgang mit Taschengeld als eine Lernmöglichkeit anzusehen. Indem sie ihnen die Verantwortung überlassen, Entscheidungen zu treffen und Erfahrungen zu sammeln, können sie wichtige finanzielle Fähigkeiten entwickeln und langfristig einen sorgsamen Umgang mit Geld erlernen.
Was tun, wenn das Taschengeld nicht ausreicht?
Wenn das Taschengeld nicht ausreicht, gibt es mehrere Dinge, die man tun kann, um die finanzielle Situation zu verbessern. Hier sind einige nützliche Tipps:
- Klare Abmachungen treffen: Es ist wichtig, im Voraus festzulegen, wie viel Taschengeld die Kinder bekommen, wann es ausgezahlt wird und wofür es gedacht ist. Es sollte auch besprochen werden, ob die Kinder bestimmte Ausgaben, wie Süßigkeiten oder Eis im Schwimmbad, selbst bezahlen müssen oder ob die Eltern diese übernehmen.
- Ein Budget erstellen: Wenn die Kinder einen monatlichen Betrag erhalten oder mehr Taschengeld verwalten müssen, kann es hilfreich sein, gemeinsam ein Budget zu erstellen. Dabei sollten die monatlichen Ausgaben besprochen werden und festgelegt werden, welchen Teil die Eltern übernehmen und welchen Teil die Kinder mit ihrem Taschengeld bezahlen.
- Die Ausgaben überprüfen: Wenn die Kinder das Gefühl haben, dass sie zu wenig Geld haben und sich nicht mehr daran erinnern können, wofür sie ihr Geld ausgegeben haben, kann es hilfreich sein, regelmäßig die Ausgaben gemeinsam zu überprüfen. Die Kinder können zum Beispiel alle Kassenbelege sammeln und einmal im Monat zusammenzählen, wofür das Geld tatsächlich ausgegeben wurde.
- Ein Wunschbuch erstellen: Um den Frust zu verringern, wenn Kinder mit vielen Wünschen konfrontiert werden, die sie sich nicht leisten können, kann es hilfreich sein, ein Wunschbuch oder einen Wunschzettel zu erstellen. Die Kinder können dort ihre Wünsche notieren und überlegen, ob sie diese wirklich dringend brauchen oder ob es sich um spontane Wünsche handelt.
Diese Maßnahmen helfen den Kindern, den Wert des Geldes zu erkennen und vernünftig damit umzugehen. Indem klare Abmachungen getroffen werden, ein Budget erstellt wird und die Ausgaben überprüft werden, können sie lernen, verantwortungsvoll mit ihrem Taschengeld umzugehen. Das Wunschbuch hilft, die Prioritäten zu setzen und den Kindern zu zeigen, dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden können. Mit diesen einfachen Schritten können Kinder lernen, den Wert des Geldes zu schätzen und ihre Ausgaben bewusst zu kontrollieren.
Ist es sinnvoll, Taschengeld für gute Noten zu geben?
Die Frage, ob es sinnvoll ist, Taschengeld für gute Noten zu geben, wird von Erziehungsexperten kontrovers diskutiert. Ein Großteil steht Geldprämien skeptisch gegenüber und sieht darin Probleme. Eines der Hauptbedenken ist die Ungleichbehandlung der Schüler. Kinder mit schwächeren Noten werden gewissermaßen doppelt bestraft, da sie keine finanzielle Belohnung erhalten und möglicherweise auch weniger Taschengeld haben. Dies kann zu Frustration und einem Minderwertigkeitsgefühl führen.
Eine weitere kritische Betrachtung richtet sich auf Familien mit mehreren Kindern. Wenn ein Kind ohne große Schwierigkeiten Bestnoten erzielt, während ein anderes Kind sich bereits für durchschnittliche Noten stark bemühen muss, stellt sich die Frage, ob es gerecht ist, das erste Kind finanziell stärker zu belohnen. Dies kann zu Spannungen und Unzufriedenheit zwischen den Geschwistern führen.
Anstelle von Geldprämien wird stattdessen oft empfohlen, die Anstrengungen beider Kinder unabhängig von den Noten zu honorieren. Dies könnte beispielsweise durch gemeinsame Ausflüge oder einen Besuch in der Eisdiele geschehen. Solche nicht-monetären Belohnungen fördern nicht nur die Motivation und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Familienmitglieder, sondern verhindern auch die Abwertung von Kindern, die möglicherweise nicht so gute schulische Leistungen erbringen.
Taschengeldkürzungen als Bestrafung für schlechte Noten oder kurzzeitige Erhöhungen als Belohnung können den Lerneffekt des selbstverantwortlichen Umgangs mit Geld beeinträchtigen. Kinder sollten den regelmäßigen Umgang mit Geld verinnerlichen und lernen, dass Leistung nicht unbedingt mit finanzieller Belohnung einhergehen muss. Es ist wichtiger, ihnen den Wert von Bildung und Selbstmotivation zu vermitteln.
Taschengeld im Vergleich: Deutschland und andere Länder
Wie sieht es mit dem Taschengeld in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern aus? Hier sind die relevanten Details, basierend auf den bereitgestellten Informationen:
In Deutschland erhalten 61% der Kinder ihr Taschengeld in Form von Bargeld, auch wenn sie ein Bankkonto haben. Im Gegensatz dazu haben bereits 64% der Kinder in skandinavischen Ländern in jungen Jahren eine eigene Zahlungskarte.
In Deutschland glauben 52% der Eltern, dass ein eigenes Bankkonto mit Karte ab dem Alter von 12 Jahren relevant ist. Das durchschnittliche monatliche Taschengeld für Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren beträgt in Deutschland 14,60 Euro. Jungen erhalten durchschnittlich 15,34 Euro pro Monat, während Mädchen 13,76 Euro erhalten, was etwa 11,5% weniger als bei Jungen ist.
Rund 59% der Kinder erhalten in Deutschland Taschengeld. Schwedische Kinder erhalten das höchste Taschengeld. 41% der schwedischen Kinder im Alter von 15 bis 17 Jahren erhalten zwischen 20 und 50 Euro pro Woche, und 16% erhalten 50 bis 100 Euro pro Woche.
Bitte beachten Sie, dass die angegebenen Informationen auf den vorliegenden Rohdaten basieren und möglicherweise nicht vollständig sind.
Wie kann man das Taschengeld sparen?
Eine Frage, die sich viele Kinder und Jugendliche stellen, ist: Wie kann man das Taschengeld sparen? Es ist wichtig, dass sie lernen, zwischen Sparen und Konsumieren zu entscheiden. Um das Taschengeld effektiv zu sparen, sollten sie einige Tipps und Strategien beachten.
1. Regelmäßigkeit: Damit das Taschengeld richtig gespart werden kann, sollte es wie eine zuverlässige Einkommensquelle in einem regelmäßigen Rhythmus den Kindern zur Verfügung gestellt werden. Bei jüngeren Kindern bietet es sich an, das Geld wöchentlich auszuzahlen, während ältere Kinder und Jugendliche ihr Taschengeld monatlich bekommen sollten.
2. Höhe des Taschengeldes: Die Höhe des Taschengeldes variiert je nach Alter. Es ist wichtig, dass die Kinder ein angemessenes Taschengeld erhalten, das ihren Bedürfnissen entspricht. Zum Beispiel sollten sechs- bis siebenjährige Kinder durchschnittlich 1,50 Euro bis 2 Euro Taschengeld pro Woche bekommen, während zehn- bis elfjährige Kinder monatlich 13 bis 16 Euro erhalten sollten. Für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren empfiehlt sich ein Taschengeld zwischen 35 und 45 Euro monatlich.
3. Finanzerziehung: Um die Finanzerziehung zu erleichtern, haben Genossenschaftsbanken das Modell des “mitwachsenden Girokontos” entwickelt. Das erste eigene Konto auf Guthabenbasis kann in der Regel ab dem siebten Lebensjahr eröffnet werden und ermöglicht es den Kindern, den Umgang mit einem Konto zu erlernen. Das Konto “wächst” mit und erfüllt neben dem Sparaspekt auch die Anforderungen eines Lernkontos. Ab dem 12. Lebensjahr können Jugendliche zusätzlich eine eigene Kontokarte erhalten, mit der sie Geld abheben und bezahlen können.
Um das Taschengeld zu sparen, sollten Kinder und Jugendliche diese Tipps und Strategien befolgen: Regelmäßigkeit bei der Auszahlung, angemessene Höhe des Taschengeldes und Finanzerziehung durch ein “mitwachsendes Girokonto”. Auf diese Weise können sie lernen, verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umzugehen und langfristig finanzielle Ziele zu erreichen. Die Fähigkeit zu sparen ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche finanzielle Zukunft.