Die Toleranz beim Blitzen bezieht sich auf die Abweichung, die bei der Messung der Geschwindigkeit durch Geschwindigkeitsmessanlagen berücksichtigt wird. Die Toleranz dient dazu, kleine Messfehler und Ungenauigkeiten auszugleichen und eine gerechte Bestrafung sicherzustellen.
Die genaue Höhe der Toleranz variiert je nach gefahrener bzw. gemessener Geschwindigkeit. Innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften wird dieselbe Toleranz angewendet. Bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h wird ein Toleranzwert von 3 km/h abgezogen. Liegt die gemessene Geschwindigkeit über 100 km/h, so werden 3 Prozent der Geschwindigkeit als Toleranzwert abgezogen.
Es gibt jedoch eine Ausnahme bei Videonachfahrsystemen, bei denen ein höherer Toleranzwert gilt. Hier werden bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h 5 km/h und bei Geschwindigkeiten über 100 km/h 5 Prozent der gemessenen Geschwindigkeit als Toleranzwert abgezogen. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Bußgeldbescheid, der nach einem Blitzerfoto ausgestellt wird, die gemessene Geschwindigkeit, den Abzug der Toleranz und die Geschwindigkeit nach Abzug der Toleranz enthalten muss. Fehlen diese Angaben, kann der Bußgeldbescheid ungültig sein und es besteht die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen Einspruch einzulegen.
Wie wird die Toleranz beim Blitzen abgezogen?
Beim Blitzen wird eine Toleranz von einigen km/h oder Prozent vom Messergebnis abgezogen, um mögliche Ungenauigkeiten bei der Messung zu berücksichtigen. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass Fahrerinnen und Fahrer nicht fälschlicherweise bestraft werden, wenn die Messung eine geringfügige Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung zeigt. Die genaue Höhe der Toleranz variiert je nach Geschwindigkeit und Messmethode.
Generell werden bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h normalerweise 3 km/h von der gemessenen Geschwindigkeit abgezogen. Dies bedeutet, dass eine tatsächliche Geschwindigkeit von beispielsweise 103 km/h nach Abzug der Toleranz nur als 100 km/h gewertet wird.
Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h wird hingegen ein Prozentsatz des Messergebnisses abgezogen. In der Regel beträgt dieser 3 Prozent. Zum Beispiel würde eine gemessene Geschwindigkeit von 120 km/h nach Abzug der Toleranz auf 116,4 km/h reduziert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Berechnungsmethode darauf abzielt, eine genauere Geschwindigkeitsmessung zu gewährleisten und eine übermäßige Bestrafung zu vermeiden.
Bei Nachfahrensmessungen, bei denen die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs von einem anderen Fahrzeug aus über eine bestimmte Strecke gemessen wird, gelten leicht andere Toleranzwerte. Hier werden unter 100 km/h 5 km/h und über 100 km/h 5 Prozent vom Messergebnis abgezogen. Diese Methode berücksichtigt die zusätzlichen Herausforderungen und Unsicherheiten, die bei dieser Art der Geschwindigkeitsmessung auftreten können.
Welche Arten von Blitzern gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Blitzern, die in Deutschland zur Verkehrsüberwachung eingesetzt werden.
Nach ihrer Funktionsweise lassen sich Blitzgeräte in Radar-, Laser- oder Video-Blitzer einteilen.
- Radar-Blitzer: Diese Art von Blitzern verwendet Funkwellen, um die Entfernung von Objekten zu messen und die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu berechnen.
- Laser-Blitzer: Laser-Blitzer hingegen nutzen Lichtwellen, um Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erfassen.
- Video-Blitzer: Video-Blitzer verwenden Videonachfahrsysteme, um Verkehrsverstöße zu kontrollieren.
Nach ihren Einsatzmöglichkeiten können Blitzgeräte mobil oder stationär sein.
- Mobile Blitzgeräte: Diese Art von Blitzern verwendet meistens Radar- oder Lidar-Technik, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu messen.
- Stationäre Blitzgeräte: Stationäre Blitzgeräte können ebenfalls Radar- oder Lidar-Technik verwenden, aber auch spezielle Sensoren unter der Fahrbahn, wie Induktionsschleifen oder Piezosensoren.
Einige bekannte Blitzer-Modelle, die auf Radar-Technik basieren, sind der “Starenkasten” und “Laserpistolen”.
Blitzer-Modelle, die die Lidar-Technik verwenden, sind hingegen die “Laserpistolen”.
Blitzer-Modelle, die Induktionsschleifen oder Piezosensoren verwenden, sind der “TRAFFIPAX Traffistar S 330” und der “TRAFFIPAX TraffiStar S 540”.
Es gibt also verschiedene Arten von Blitzern, die in Deutschland eingesetzt werden, darunter Radar-, Laser- und Video-Blitzer, sowohl mobil als auch stationär.
Wie funktionieren stationäre Blitzer?
Stationäre Blitzer dienen dazu, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlicht- und Abstandsverstöße aufzudecken. Sie sind fest installierte Radarfallen, die den Standort nicht wechseln können. Es gibt unterschiedliche Modelle, wie zum Beispiel Messanlagen in Säulenform oder die sogenannte Abschnittskontrolle (Section Control).
Bei der Section Control wird die durchschnittliche Geschwindigkeit innerhalb eines vorab definierten Messbereichs ermittelt. Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt durch Laserstrahlen, die ausgeworfen und reflektiert werden. Wenn die gemessene Geschwindigkeit über dem Tempolimit liegt, löst das Gerät aus und fertigt ein Blitzerfoto an.
Es gibt auch stationäre Blitzer ohne Blitz, die mit hochwertigen Techniken arbeiten, um die Aufmerksamkeit der Fahrer auf die Straße zu lenken. Eine gänzlich stationäre Abstandsmessung gibt es in Deutschland nicht, es wird eine Kombination aus stationären Geräten und mobilen Messungen durch Beamte verwendet.
Die Kosten für einen stationären Blitzer liegen je nach Hersteller zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Die Nutzung von Blitzer-Apps ist in Deutschland nicht erlaubt und kann mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden. Bei der Geschwindigkeitsmessung durch stationäre Blitzer kann es zu technischen Problemen oder fehlerhaften Eichungen kommen, weshalb die Messwerte überprüft werden sollten.
Auswirkungen des Blitzens auf die Verkehrssicherheit
Gemäß einer Studie von Karl-Friedrich Voss, einem Mitglied des Bundesverbandes Niedergelassener Verkehrspsychologen (BNV), führen aktuelle Geschwindigkeitskontrollmaßnahmen, wie zum Beispiel Radarkontrollen, nicht zu einer Verringerung des Unfallrisikos. Die Studie analysierte Daten aus dem Jahr 2008 und ergab, dass junge Fahrer, insbesondere im Alter von 18 bis 20 Jahren, ein hohes Unfallrisiko aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitungen haben. Allerdings werden diese jungen Fahrer nicht so oft von Geschwindigkeitsmessungen erfasst wie ältere Fahrer. Im Gegensatz dazu wies die Altersgruppe von 25 bis 44 Jahren die höchste Anzahl an Geschwindigkeitsverstößen auf.
Die Studie legt nahe, dass Geschwindigkeitskontrollen häufiger während der Nacht und an Wochenenden durchgeführt werden sollten, wenn junge Fahrer wahrscheinlicher unterwegs sind. Darüber hinaus empfiehlt die Studie, Geschwindigkeitsmessgeräte an unfallträchtigen Stellen zu platzieren. Die Studie schlägt auch den Einsatz von Videofahrzeugen zur Überwachung vor, anstatt fester Geschwindigkeitsmessgeräte, da direkte Konfrontation mit der Verkehrsübertretung einen größeren Einfluss auf das Fahrerverhalten hat. Allerdings könnte die Umsetzung dieser Empfehlungen aufgrund von Personalmangel und fehlender Ausrüstung behindert werden.
Diese Ergebnisse werfen wichtige Fragen auf und zeigen, dass die derzeitigen Geschwindigkeitskontrollmaßnahmen nicht ausreichend sind, um das Unfallrisiko zu verringern. Es ist entscheidend, dass Maßnahmen ergriffen werden, um junge Fahrer besser zu erreichen und zu sensibilisieren, insbesondere in den riskanten Zeiten und an den gefährlichen Orten auf den Straßen. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, müssen daher neue Herangehensweisen und Lösungen in Betracht gezogen werden.
Gibt es in Deutschland eine feste Toleranzgrenze beim Blitzen?
Ja, in Deutschland gibt es eine feste Toleranzgrenze beim Blitzen. Die Toleranzgrenze bezieht sich auf die Abweichung zwischen dem gemessenen Wert des Blitzers und der tatsächlichen Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Normalerweise werden bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h 3 km/h vom Messergebnis des Blitzers abgezogen. Bei einem Tempo über 100 km/h liegt der vorgeschriebene Abzug bei 3 Prozent.
Falls die Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren stattfindet, gelten andere Toleranzwerte. Hier beträgt die Toleranzgrenze 5 km/h für Geschwindigkeiten unter 100 km/h und 5 Prozent für Geschwindigkeiten über 100 km/h. Diese Toleranzwerte gelten unabhängig davon, ob der Blitzer innerorts, außerorts, auf der Landstraße oder der Autobahn erwischt wird.
Es gibt jedoch eine Ausnahme bei den Videonachfahrsystemen. Bei diesen Systemen wird eine höhere Messtoleranz als beim gewöhnlichen Blitzer angesetzt. Die genauen Toleranzwerte können variieren, aber sie liegen in der Regel über den standardmäßigen Toleranzgrenzen.
Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Deutschland
In Deutschland gibt es strenge Kontrollen und entsprechende Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Strafen basieren auf der Straßenverkehrsordnung in Verbindung mit dem Bußgeldkatalog. Es ist wichtig, die gültigen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten, um hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg und sogar Fahrverbote zu vermeiden.
Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten verschiedene Strafen je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung. Bei einer Überschreitung von bis zu 20 km/h droht ein Bußgeld von bis zu 70 Euro. Bei einer Überschreitung von 21 bis 30 km/h gibt es zusätzlich einen Punkt in Flensburg und eine Geldstrafe von bis zu 180 Euro. Bei noch höheren Geschwindigkeitsüberschreitungen wird sogar ein zweiter Punkt in Flensburg fällig und es droht mindestens ein 1-monatiges Fahrverbot.
Außerhalb geschlossener Ortschaften gelten ebenfalls unterschiedliche Strafen. Bei einer Überschreitung von bis zu 20 km/h wird ein Bußgeld von 60 Euro verhängt. Bei einer Überschreitung von 21 bis 40 km/h folgen Bußgelder bis zu 200 Euro und ein Punkt in Flensburg. Wenn die Geschwindigkeit um mehr als 41 km/h überschritten wird, drohen Bußgelder zwischen 320 und 700 Euro, 2 Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot.
Es ist zu beachten, dass bei wiederholten Geschwindigkeitsüberschreitungen innerhalb eines Jahres die zuständige Behörde ein Fahrverbot verhängen oder die bereits verhängte Sperrfrist verlängern kann. Es gibt keinen speziellen Bußgeldkatalog für Wiederholungstäter, sondern die Strafen werden individuell entschieden. Ein Fahrverbot ist jedoch wahrscheinlich, wenn die Geschwindigkeit innerhalb eines Jahres zweimal um mindestens 26 km/h überschritten wird. Daher ist es ratsam, sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, um ernsthafte Konsequenzen zu vermeiden.
Blitzerstandorte in Deutschland finden
Suchen Sie nach Möglichkeiten, um die Standorte von Blitzern in Deutschland zu finden? Dann sind Sie hier genau richtig! Eine Blitzerkarte für Deutschland bietet eine umfassende Übersicht über die Standorte von fest installierten Radargeräten im ganzen Land. Mit mehr als 52.000 markierten Blitzern auf der Karte werden Sie sicherlich vor unerwarteten Geschwindigkeitskontrollen gewarnt.
- Die Blitzerkarte wird kontinuierlich aktualisiert und überprüft, um sicherzustellen, dass abgebaute Blitzgeräte schnell aus der Datenbank entfernt werden.
- Die Suche nach Blitzern in einer bestimmten Region ist einfach. Geben Sie einfach die entsprechende Postleitzahl ein und die Karte zeigt Ihnen die Standorte der Blitzgeräte in diesem Bereich an.
- Die Blitzerkarte enthält nicht nur Informationen zu Blitzern in Deutschland, sondern auch weltweite Geräte aus über 60 Ländern.
Um die Standorte der Blitzer in Deutschland zu finden, gibt es verschiedene Ressourcen wie Apps und Websites, die Ihnen helfen können. Diese nützlichen Tools ermöglichen es den Fahrern, schnell und einfach auf aktuelle Informationen zu den Blitzerstandorten zuzugreifen. Mit der richtigen App oder Website sind Sie in der Lage, Ihre Fahrt sicher und ohne unliebsame Überraschungen fortzusetzen.