Laut Schätzungen wird die Gesamtbevölkerung Argentiniens im Jahr 2022 auf rund 45,5 Millionen Einwohner ansteigen. Die vergleichsweise hohe Fertilitätsrate in Argentinien, die trotz fallender Tendenz über dem Bestandserhaltungsniveau und dem lateinamerikanischen Durchschnitt liegt, ist ursächlich bedeutend für die positive Einwohnerentwicklung.
Bevölkerungsentwicklung Argentiniens:
Die Bevölkerungsentwicklung Argentiniens hat sich zwar innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte leicht verringert, sie ist aber mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund einem Prozent keineswegs gering.
Natürliches Bevölkerungswachstum oder Migration:
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden. Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen. Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
Venezuela-Krise:
Die Wirtschaftskrise in Venezuela hat zu einem vermehrten Zuzug von Venezolaner:innen in den letzten Jahren geführt. In absoluten Zahlen ist die vermehrte Einwanderung aus Venezuela jedoch zu unbedeutend für das argentinische Bevölkerungswachstum.
Argentinien Einwohnerzahl nach Bundesstaaten 2022
Argentinien ist ein südamerikanisches Land mit einer Einwohnerzahl von etwa 45 Millionen Menschen. Im Vergleich zu anderen Ländern in Südamerika und Amerika ist dies eine beträchtliche Anzahl. Das Land ist in 23 Bundesstaaten unterteilt, von denen Buenos Aires mit einer Einwohnerzahl von über 15 Millionen die größte ist.
Bundesstaaten und ihre Kompetenzen
Jeder Bundesstaat hat eine eigene Regierung und eine gewisse Autonomie in Bezug auf ihre Entscheidungen. Zum Beispiel, Córdoba, Rosario, Mar del Plata und Mendoza sind wichtige Städte in Argentinien und haben auch eine eigene Regierung und Verwaltung. Diese föderale politische Struktur gibt den Bundesstaaten die Möglichkeit, ihre eigenen Gesetze und Vorschriften zu erstellen und umzusetzen.
Einwohnerzahl nach Bundesstaaten
Im Jahr 2022 wird die Einwohnerzahl nach Bundesstaaten wie folgt geschätzt: Buenos Aires wird nach wie vor mit Abstand der bevölkerungsreichste Bundesstaat sein, gefolgt von Córdoba und Rosario. La Rioja hingegen wird der kleinste Bundesstaat in Bezug auf die Einwohnerzahl sein. Es ist interessant festzustellen, dass die meisten Menschen in städtischen Gebieten leben, insbesondere in Buenos Aires.
Patagonien und seine Klimabedingungen
Patagonien ist eine dünn besiedelte Region im Süden Argentiniens und ist bekannt für seine raue und abgelegene Landschaft. Das Klima ist äußerst rau und in einigen Gebieten kann es Schneestürme geben. Die Gegend ist reich an natürlicher Schönheit, einschließlich der Gebirgskette der Anden sowie des tiefsten Punktes Argentiniens, der Laguna del Carbón.
Bedrohte UNESCO-Weltkulturerbestätte: Die Iguazú-Wasserfälle
Die Iguazú-Wasserfälle befinden sich an der Grenze zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay und gehören zu den größten Wasserfällen der Erde. Die Iguazú-Wasserfälle wurden im Jahr 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Leider sind diese beeindruckenden Wasserfälle aufgrund der Umweltverschmutzung und des Tourismus zu einer bedrohten Weltkulturerbestätte geworden.
Argentinien Bevölkerungsdichte nach Regionen 2022
Argentinien ist ein Land mit einer gemischten ethnischen Bevölkerung, die sich aus einer Mehrheit von Europäern und einer Minderheit von Mestizen und indigenen Völkern zusammensetzt. Die Bevölkerung des Landes ist stark urbanisiert, mit den meisten Menschen, die in wenigen städtischen Zentren leben.
Die Einwohner Argentiniens sind relativ gleichmäßig auf Männer und Frauen verteilt, und die Altersstruktur ist ebenfalls relativ ausgeglichen, mit einem Anstieg des Durchschnittsalters. Der Ausländeranteil in Argentinien geht seit der Einwanderungswelle Ende des 19. Jahrhunderts kontinuierlich zurück und lag 2001 bei nur 4,2%. Paraguayer, Bolivianer, Chilenen und Peruaner stellen die größten Ausländergruppen im Land dar.
Argentinien hat unter den Entwicklungsländern ein hohes Entwicklungsniveau, was sich jedoch nur teilweise in den demografischen Indikatoren widerspiegelt. Die Fruchtbarkeitsrate und Geburtenrate sind seit dem 19. Jahrhundert stark zurückgegangen, die Kindersterblichkeitsrate geht jedoch weiter zurück. Die Lebenserwartung liegt im weltweiten Vergleich nur auf einem mittleren Niveau.
Die Einwohnerzahl Argentiniens hat insbesondere zur Zeit um 1900 einen schlagartigen Anstieg durch eine starke Einwanderungswelle aus Europa erfahren. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts geht das Bevölkerungswachstum generell zurück. Der demografische Aufbau der Bevölkerung variiert von Region zu Region und ergibt sich aus der Geschichte des Landes mit verschiedenen Wanderungsbewegungen aus den Nachbarländern, aber auch aus der wirtschaftlichen Situation der einzelnen Landesteile.
Insgesamt zeigt sich, dass Argentinien eine vielfältige, aber zugleich stark urbanisierte Bevölkerungsstruktur aufweist. Die Bevölkerungsentwicklung des Landes war durch eine starke Einwanderungswelle geprägt und geht seit Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Die demografischen Indikatoren des Landes sind jedoch im weltweiten Vergleich nur mittelmäßig und spiegeln nicht das hohe Entwicklungsniveau Argentiniens wider.
Argentinien Bevölkerungswachstum Prognose bis 2050
Die Bevölkerungsentwicklung in Argentinien wird sich bis 2050 stark verändern. Laut Prognosen der Abteilung Bevölkerung der UN wird die Einwohnerzahl von 44,1 Millionen im Jahr 2018 auf 47,9 Millionen ansteigen. In den nächsten Jahrzehnten wird die Fertilitätsrate in Argentinien weiter sinken und somit auch das Bevölkerungswachstum gebremst werden.
Fertilitätsrate in Argentinien
Die Fertilitätsrate in Argentinien lag im Jahr 2018 bei 2,3 Kindern pro Frau. Damit liegt sie über der Rate von 2,1 Kindern, die für eine konstante Bevölkerungszahl nötig wäre. Allerdings ist die Rate bereits seit den 1970er Jahren rückläufig. Dieser Trend wird auch in den Prognosen bis 2050 fortgesetzt. Die UN erwartet, dass die Fertilitätsrate in Argentinien auf 1,9 Kinder pro Frau sinken wird.
Einflussfaktoren auf die Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung in Argentinien hängt nicht nur von der Fertilitätsrate ab, sondern auch von Migrationsbewegungen und Sterblichkeitsraten. Insbesondere Migrationsbewegungen können in Argentinien zu einem starken Bevölkerungswachstum führen. So stieg die Zahl der Einwanderer in den letzten Jahren stark an. Im Jahr 2018 waren es rund 300.000 Personen. Auch in Zukunft wird Argentinien ein beliebtes Ziel für Migranten bleiben.
Vergleich mit anderen Ländern
Im Vergleich zu anderen Ländern ist das Bevölkerungswachstum in Argentinien moderat. Länder wie Nigeria, Indien oder Pakistan haben eine deutlich höhere Fertilitätsrate und damit ein viel stärkeres Wachstum. Die UN geht davon aus, dass Nigeria bis 2050 mit 401 Millionen Einwohnern das Land mit dem höchsten Bevölkerungswachstum sein wird.
Fazit: Die Bevölkerungsentwicklung in Argentinien ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Insbesondere die Fertilitätsrate wird in den nächsten Jahrzehnten sinken und damit das Wachstum bremsen. Dennoch wird das Land auch zukünftig ein beliebtes Einwanderungsziel bleiben.