Russland ist mit 144,5 Millionen Einwohnern (2019) der neuntgrößte Staat der Welt und einer der am dünnsten besiedelten. Die Bevölkerung konzentriert sich mehrheitlich im europäischen Teil des Landes, während der asiatische Teil deutlich weniger besiedelt ist.
Geographie Russlands
Mit einer Fläche von 17.075.020 km² ist Russland das größte Land der Erde. Es erstreckt sich über elf Zeitzonen und umfasst eine Vielzahl verschiedener Klimazonen. Dabei sind auch die Polargebiete und die subtropischen Regionen des Kaukasus in Russland zu finden.
- Im europäischen Teil Russlands, der nur ein Viertel der Gesamtfläche ausmacht, leben etwa 77 Prozent der Bevölkerung.
- Der asiatische Teil des Landes ist aufgrund seiner geringen Besiedlungsdichte und der Größe der Fläche eines der am dünnsten besiedelten Gebiete der Welt.
Städte in Russland
Die größten Städte Russlands sind Moskau und Sankt Petersburg. Moskau ist als politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes die größte Stadt und wird oft als die Hauptstadt des Landes betrachtet. Sankt Petersburg ist als wichtige Hafenstadt und Kulturzentrum bekannt. Weitere wichtige Städte sind Nowosibirsk, Jekaterinburg, Kasan und Nischni Nowgorod. Insgesamt gibt es in Russland 15 Millionenstädte und fast 70 Agglomerationen mit über 500.000 Einwohnern.
Ethnische Zusammensetzung Russlands
Russland ist ein Vielvölkerstaat mit über 100 verschiedenen ethnischen Gruppen. Ethnische Russen machen dabei rund 80 Prozent der Bevölkerung aus und sind somit die größte Gruppe. Daneben gibt es viele weitere ethnische Gruppen, darunter Tataren, Baschkiren, Ukrainer, Kasachen und viele mehr.
Russland Bevölkerungsdichte nach Regionen
Russland ist ein enorm großes Land mit einer relativ niedrigen durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von nur 8,31 Einwohner/km². Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen des Landes. Die höchste Bevölkerungsdichte von 74,4 Einwohner/km² findet sich in der Region Tschuwaschien. Im Gegensatz dazu hat der Autonome Bezirk der Ewenken in Ostsibirien mit nur 0,03 Einwohner/km² die geringste Bevölkerungsdichte im ganzen Land.
Verstädterung in Russland
In Russland leben rund 73% der Bevölkerung in städtischen Gebieten. Dies ist das Ergebnis der Verstädterungspolitik der Sowjetzeit, die dazu führte, dass viele Städte Verwaltungsfunktionen übernahmen und damit eine ungleiche Verteilung vermieden werden sollte. Allerdings gibt es auch hier erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen des Landes.
Die demografische Krise in Russland
Seit Ende der 1980er-Jahre kämpft Russland mit einer demografischen Krise. Diese ist gekennzeichnet durch niedrige Geburtenraten, steigende Sterberaten und eine sinkende Lebenserwartung. Besonders betroffen ist dabei die russische Bevölkerung im Vergleich zu anderen ethnischen Gruppen im Land. Diese Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft des Landes.
Migration in Russland
In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre hat die Migration in Russland im Vergleich zur sowjetischen Zeit stark zugenommen. Seit etwa 1996 ist jedoch eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Es gibt weiterhin Probleme bei der Ansiedlung von Migranten und der Beschaffung von Arbeitsplätzen. Insbesondere die Abwanderung aus dem Hohen Norden und die Zuwanderung aus den kaukasischen und zentralasiatischen Nachfolgestaaten führen zu Schwierigkeiten.
Landschaftszonen in Russland
Russland ist ein dünn besiedeltes Land, und die Bevölkerungsverteilung spiegelt nur teilweise die für die Landwirtschaft günstigen Gebiete wider. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Landschaftszonen des Landes.
Russland Einwohnerentwicklung seit 1950
Die Bevölkerungsentwicklung Russlands seit 1950 zeigt eine interessante Entwicklung. Die Russische Föderation hat ihren Höhepunkt bereits im Jahr 1992 überschritten und seitdem hat sich die Einwohnerzahl verringert. Aktuell leben etwa 146,8 Millionen Menschen in Russland. Es gibt erhebliche Unterschiede in der Lebenserwartung der Geschlechter. Während Frauen eine Lebenserwartung von durchschnittlich 76 Jahren haben, liegt sie bei Männern bei nur 66 Jahren.
Die Gesamtdurchschnitt der Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²) in der Russischen Föderation ist wegen des großen Gebietsanteils Sibiriens wenig aussagekräftig. Die meisten Menschen leben in den Städten Zentral- und Westrusslands, während die sibirischen Regionen dünn besiedelt sind. Die Bevölkerungsdichte in Moskau beträgt über 4500 Einwohner pro km², in der Mongolei etwa 1,7 Einwohner pro km².
Ein Vergleich der Bevölkerungsentwicklung Deutschlands und der USA mit Russland zeigt, dass alle drei Länder in den 1950er Jahren ähnlich viele Einwohner hatten (rund 70 Millionen). Seitdem haben sich die Entwicklungen jedoch unterschiedlich gestaltet. Deutschland hat heute eine Einwohnerzahl von etwa 83 Millionen, die USA von rund 330 Millionen und Russland von 146,8 Millionen.
Die heutige Russische Föderation war die größte und bedeutendste Unionsrepublik der Sowjetunion. Die damalige UdSSR hatte 1950 zusammen rund 181 Millionen Einwohner. Der Zusammenbruch der Sowjetunion hat zu erheblichen Bevölkerungsveränderungen in der Russischen Föderation geführt. So sind viele ehemalige Sowjetbürger in andere Länder ausgewandert oder haben durch die politischen Veränderungen eine neue Staatsangehörigkeit angenommen.
Russland Einwohnerverteilung nach Alter und Geschlecht
Die Altersstruktur der Bevölkerung in Russland ist im Wandel. Laut Daten des UN DESA gab es im Jahr 1950 in Russland etwa 86 Millionen Menschen. Im Jahr 2022 lag die geschätzte Anzahl der Einwohner bei etwa 144 Millionen. Bis 2050 wird eine leichte Steigerung auf rund 145 Millionen prognostiziert.
Verteilung nach Alter und Geschlecht
Die Verteilung der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht in Russland zeigt einen signifikanten Unterschied in den verschiedenen Altersgruppen. Im Jahr 2022 gab es eine leichte Mehrheit an Frauen mit einem Anteil von 53,4% gegenüber 46,6% Männern. In der Gruppe der unter 15-Jährigen war das Geschlechterverhältnis relativ ausgeglichen, während ab der Altersgruppe 15-29 die Anzahl der Frauen prozentual höher ist als die der Männer.
Die Altersgruppe der 30-49-Jährigen stellt in der russischen Bevölkerung die größte Gruppe dar. In diesem Altersbereich befinden sich etwa 28% der Bevölkerung. Die Altersgruppe der 50-64-Jährigen hat einen Anteil von etwa 18%, während die der 65-Jährigen und älter bei etwa 15% liegt. Die Altersgruppe der 15-29-Jährigen macht etwa 20% der Gesamtbevölkerung aus.
Prognosen für 2050
Die Prognosen für die Altersstruktur der Bevölkerung in Russland bis 2050 zeigen eine steigende Tendenz bei den 65-Jährigen und älteren. Während derzeit etwa 15% der Bevölkerung in dieser Altersgruppe sind, wird im Jahr 2050 mit einem Anteil von etwa 25% gerechnet. Die Gruppe der 50-64-Jährigen wird einen Anteil von etwa 20% haben, während sich der Anteil der 15-29-Jährigen kaum verändert. Die größte Gruppe werden weiterhin die 30-49-Jährigen sein mit einem prognostizierten Anteil von etwa 30%.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Altersstruktur der Bevölkerung in Russland in Bewegung ist und bis 2050 einige Veränderungen zeigen wird. Allerdings wird die Gruppe der 30-49-Jährigen auch weiterhin die dominanteste Gruppe bleiben.